Düsseldorf. . Der Streit um einen Parkplatz zwischen einem Tankstellenpächter und einem Gastronomen sorgt jetzt für einen Prozess vor dem Düsseldorfer Amtsgericht. Der Ärger hatte sich schon länger hochgeschaukelt, bis er in eine handfeste Auseinandersetzung mündete bei der eine Eisenstange eine Rolle spielt.
Wenn Parkplätze Mangelware sind, geraten die Anwohner und Autofahrer immer wieder in Streit. Einer davon führte zu Handgreiflichkeiten, landete jetzt vor dem Amtsgericht – und ging dort weiter.
Angeklagt ist ein Tankstellenpächter (47). Er soll mit einer Eisenstange auf seinen Nachbarn, einen Restaurantinhaber, losgegangen sein. Der soll sich verletzt haben, als er dem Angeklagten die Stange entwandt.
Hintergrund ist ein langer Konflikt: Der Gastronomen hat eine Garage auf dem Tankstellengelände, stellt sein Auto häufig vor dem Garagentor ab. Das wiederum blockiert nach Ansicht des Tankstellenpächters seine Zufahrt.
Angeklagter lehnt Friedensangebot von Richter ab
Zur Anklage sagte der: „Das ist alles gelogen!“ An dem Tag habe wieder das Auto im Weg gestanden, so dass ein Tanklaster nicht weg konnte. Er habe das Auto fotografieren wollen, als die Ehefrau des Restaurantinhabers kam. Sie habe er aufgefordert, nicht ins Bild zu laufen.
Da sei der Ehemann mit drei Begleitern gekommen. Weil er sich bedroht fühlte, habe er die Eisenstange gegriffen: „Ich wollte was in der Hand haben.“ Die Stange habe er nach unten gehalten. Aber die anderen hätten sie ihm entrissen und knapp an seinem Kopf vorbei weggeworfen. Der Tanklasterfahrer bestätigte, dass der Angeklagte die Stange nicht als Waffe benutzte.
Der Richter versuchte, den Streit zu befrieden, bot an, das Verfahren gegen Zahlung von 300 Euro einzustellen. Doch der Angeklagte wollte nicht. Es gehe nicht um das Geld, er könne alles zahlen: „Ich verdiene 1,5 Millionen im Jahr! Es geht um meine Ehre!“, ruft er im Gerichtssaal.
Nun muss das Gericht die Sache aufklären, wird beim nächsten Termin den Restaurantbesitzer und die Polizisten anhören, die den Fall aufnahmen.