Hilden. .

Blöd wie ein Busunternehmer – an der Wilhelmine-Fliedner-Realschule ist das seit Montag ein geflügeltes Wort. Immer verbunden mit allem Respekt vor gewissenhaft arbeitenden Kutschern. Zu einer angekündigten Verkehrskontrolle, der eine Klassenfahrt folgen sollte, erschien der 54-jährige Fahrer eines Bus-Unternehmens aus dem Emsland mit einem völlig fahruntüchtigen Gefährt.

Starker Rost an tragenden Teilen, ein undichter Bremskreis, Rost in den Laderäumen, nur lose auf den Gestellen liegende Polster bei neun Sitzen, von innen leicht aufzudrückende Türen, Öltropfen aus Motor und Getriebe, teilweise kaputte Beleuchtung – dies ist gemäß dem Polizeibericht die umfangreiche Mängelliste. Eigentlich wollten zwei Experten der Kreispolizei den Eltern nur ein gutes Gewissen vermitteln. Schließlich hatten die um die Kontrolle des Busses gebeten. Immerhin sollten ihre Kinder damit tagelang unterwegs sein.

Die Schulleitung hatte die Polizei eingeladen – und den Busunternehmer darüber informiert, dass vor Reiseantritt eine Kontrolle erfolgen würde. Doch der maß diesem Hinweis offenbar keine Bedeutung bei.

So tuckerte mit rund einstündiger Verspätung ein extrem marodes Gefährt vor der Realschule vor. Und schon kurz nach Beginn ihrer Überprüfung stutzten die Polizeibeamten. In Höhe der hinteren Doppeltür ragte ein Metallstab unter dem Bus hervor: die defekte Führung der automatischen Hydrauliktüren. Zudem machten Rahmen und Karosserie einen äußerst ungepflegten Eindruck.

Deshalb ließen sich die Beamten auf keinerlei Diskussionen ein. Ab zum TÜV! Der bescheinigte dem Gefährt aus Ostfriedland „erhebliche Mängel und untersagte augenblicklich jede Personenbeförderung. Fahrer und Busunternehmer dürfen mit erheblichen Bußgelder und jeweils drei Punkten in Flensburg rechnen. Die Klassenfahrt startete mit erheblicher Verspätung in einem Ersatzbus eines anderen Unternehmens.

Dirk Neubauer