Düsseldorf. .

Gegen einen Düsseldorfer Polizeibeamten ist von der Staatsanwaltschaft Anklage wegen Vergewaltigung erhoben worden. Dies bestätigte das Landgericht.

Der Beamte soll am 13. April einen jungen Mann aus Düsseldorf, der einen Fahrrad-Diebstahl in der kleinen Oberbilker Polizeiwache an der Bogenstraße anzeigen wollte, zum Sex gezwungen haben.

Der Polizist habe den Mann plötzlich gefragt, ob gegen ihn etwas vorliege. Darauf sollte der sich in einem Raum für eine Durchsuchung ausziehen. Schließlich sei der junge Mann in der Toilette der Polizeiwache unweit des Oberbilker Marktes zum Sex gezwungen worden.

Nur wenige Stunden später erschien das mutmaßliche Opfer auf der Polizeiwache im Polizeipräsidium Jürgensplatz und erstattete Strafanzeige gegen den Polizisten.

Vom Dienst suspendiert

Das zuständige Kriminalkommissariat begann mit der Spurensuche und den Befragungen, die Staatsanwaltschaft übernahm die Ermittlungen. Wegen der Schwere der Vorwürfe suspendierte Polizeipräsident Herbert Schenkelberg zwei Tage später den beschuldigten Polizeibeamten, der bis auf weiteres seinen Platz in der Oberbilker Wache räumen musste. Schenkelberg bedauerte, dass auf den Ruf der Polizei durch ein solches Geschehen ein Schatten fallen könnte.

Der Verdacht gegen den Beamten erhärtete sich so sehr, dass die Staatsanwaltschaft nunmehr von Vergewaltigung ausgeht und entsprechende Anklage erhob. Indiz für die Schuld des Polizeibeamten sei ein DNA-Gutachten des Düsseldorfer Landeskriminalamtes, wonach die Schilderung des Opfers zutreffen könnte.

Wann es zum Gerichtsverfahren kommt, ist derzeit unklar. Erstmal muss über die Zulassung der Klage entschieden werden, dann würden die Prozesstermine festgelegt.

Sollte der Beschuldigte vom Gericht verurteilt werden, droht ihm auch der Verlust des Arbeitsplatzes.