Düsseldorf. Schwerer Vorwurf gegen einen Düsseldorfer Polizisten. Er soll einen jungen Mann auf der Toilette eines Polizeireviers vergewaltigt haben. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Beamten erhoben, der seit dem Tag der Tat vom Dienst suspendiert ist.

Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat Anklage gegen einen Düsseldorfer Polizisten erhoben. Das bestätigte eine Sprecherin des Landgerichts. Der Vorwurf: Der Beamte soll einen Mann auf der Toilette des Polizeireviers im Düsseldorfer Stadtteil Oberbilk vergewaltigt haben.

Die Anklage schildert einen unvorstellbaren Tathergang: Demnach kam das Opfer, ein ungefähr 20 Jahre alter Mann, an einem Samstag auf das Polizeirevier, um einen Fahrraddiebstahl anzuzeigen. Dort soll ihn der Polizist, der an diesem Tag allein im Revier war, nach eigenen Konflikten mit der Justiz gefragt haben.

Dienstwaffe genutzt, um sein Opfer gefügig zu machen

Der Mann gab zu, eine Ordnungsstrafe in Raten abzuzahlen. Daraufhin soll der Polizist ihn aufgefordert haben, sich im Nebenraum für eine Durchsuchung auszuziehen. Als der Beamte dabei ein Päckchen Tabak fand, zweifelte er laut Anklage an, dass es sich dabei um normalen Tabak handelte - und drohte mit einer "Festnahme".

Der junge Mann könne sich aber "etwas überlegen", um ihn umzustimmen. Anschließend soll es auf der Toilette zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Dabei habe der Beamte auf seine griffbereite Dienstwaffe hingewiesen, um sein Opfer gefügig zu machen.

Opfer erstattete am gleichen Tag Anzeige

Das Opfer erstattete noch am selben Tag Anzeige; der Beamte wurde vorläufig vom Dienst suspendiert. Er musste seine Waffe abgeben und bekam Hausverbot. Der Polizeipräsident sprach von "beschämenden und belastenden Vorwürfen" gegen den Beamten. An einer Suspendierung habe in diesem Fall kein Weg vorbeigeführt.

Der angeklagte Polizist äußert sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht zu den Vorwürfen. Wann das Verfahren eröffnet wird, konnte die Staatsanwaltschaft nicht sagen. (dor)