Düsseldorf. Weil die Fluglinie Air Berlin am Flughafen in Tegel Probleme mit der Gepäckabfertigung hat, türmen sich am Düsseldorfer Flughafen hunderte Gepäckstücke. Sie gehören vor allem Passagieren, die in Düsseldorf umgestiegen sind. Sie warten teilweise seit Wochen auf ihr Gepäck.

Hunderte Koffer sind an der Gepäckabfertigung des Düsseldorfer Flughafens gestrandet. Sie gehören Reisenden der Fluggesellschaft Air Berlin, die Stunden oder sogar Tage vor ihrem Gepäck am Flughafen gelandet waren und längst weiter reisen mussten.

Schuld am Koffer-Chaos ist - zumindest indirekt - der neue Berliner Flughafen, erklärt Christian Hinkel, Sprecher des Düsseldorfer Flughafens. Weil der neue Hauptstadtflughafen nicht fertig wird, muss Air Berlin weiter den alten und überlasteten Flughafen in Tegel nutzen. Allerdings kommt die Airline bei der Abfertigung des Gepäcks ihrer Passagiere anscheinend nicht mehr hinterher.

Gepäck bleibt in Berlin liegen

Viele Flugzeuge von Air Berlin fliegen deshalb los, ohne das Gepäck aller Passagiere an Bord zu haben. Die Koffer werden erst mit späteren Flügen hinterher geschickt. Die Besitzer der Gepäckstücke sind dann oft längst zu Hause. Oder sie haben Düsseldorf nur zu Umsteigen in ein anderes Flugzeug genutzt und sind bereits an anderen Orten angekommen. Besonders jene Stücke aus dem so genannten "Transfergepäck" bleiben dann tagelang, teilweise sogar wochenlang am Düsseldorfer Flughafen liegen.

Auf der Facebook-Seite von Air Berlin beschweren sich mittlerweile dutzende Kunden, die bereits seit Tagen ihr Gepäck vermissen. Die Reisenden warten in Norwegen, Schottland oder sogar den USA auf ihr Gepäck. Viele von ihnen sind über Düsseldorf geflogen.

Dort gab es wohl schon länger Probleme mit liegen gebliebenem Transfergepäck von Air Berlin. Eskaliert sei die Situation allerdings erst vor etwa einer Woche, erklärt Flughafen-Sprecher Hinkel. "Deshalb unterstützen wir die Airline jetzt auch personell bei der Bewältigung des Gepäckproblems."

So müssen die Besitzer der liegen gebliebenen Koffer ausfindig gemacht werden, um dann später einen Transfer der Koffer zu organisieren. Man sei auf einem guten Weg den Bestand an Koffern abzubauen, so Hinkel.

Air Berlin gibt Passagierzahlen die Schuld

In einem schriftlichen Statement äußert sich nun auch Air Berlin zu den Problemen. Schuld seien der Anstieg der "Transferpassagierzahlen in den zurückliegenden Sommermonaten." Das habe zu "operativen Problemen" geführt, heißt es.

Man arbeite aber mit Hochdruck an Lösungen für die Probleme. Es sei zusätzliches Personal für die Gepäckabfertigung eingestellt worden. Die Situation in Düsseldorf werde sich "in Kürze entspannen", verspricht Deutschlands zweitgrößte Airline.