Düsseldorf. . Sie steht in jedem Düsseldorfer Reiseführer und hat schon viele Stürme und sogar Orkane überlebt. Jetzt ist die 200 Jahre alte Himmelgeister Kastanie in Gefahr: Ein Pilz zerstört das Naturdenkmal immer stärker. Weil das Holz morsch wird, droht der berühmte Baum umzustürzen.

Sie hat eine eigene Anschrift, einen fürsorglichen Geist und ist das Wahrzeichen der Stadtteile Himmelgeist und Itter: Die Himmelgeister Kastanie. Vor sieben Jahren kämpften die Düsseldorfer für ihren Erhalt, als ihr die Fällung drohte.

2400 Unterschriften und ein Versprechen des damaligen Oberbürgermeisters Joachim Erwin sorgten dafür, dass der Baum bleiben durfte. Nun muss der Freundeskreis Himmelgeister Kastanie erneut zittern. Denn ein Pilz zerstört den berühmten Baum immer mehr. Das Holz wird morsch und scheint laut Gartenamt eventuell die Verkehrssicherheit zu gefährden.

Freundeskreis hat Sicherheitsvorkehrungen getroffen

Zum Thema wurde das nun in einem Sitzungsprotokoll des Treffens mehrerer Ämter zum Hochwasserschutz. In Bezug auf die abnehmende Vitalität des Baumes wurde auch eine mögliche Fällung der Kastanie diskutiert. Baumsekretär Andreas Vogt reagiert auf diese Entwicklungen mit Unverständnis.

Die Kastanie solle so lange bestehen, bis sie von alleine umfällt: „Warum diese voreilige Sterbehilfe? Der Baum ist eingetragenes Naturdenkmal, steht in jedem Düsseldorfer Reiseführer und hat seit seinem angeblichen Pilzbefall in 2006 schon viele Stürme, Orkane wie Kyrill überlebt. Kein Ast fiel seitdem mehr herunter, höchstens Blätter und Kastanien. Von dem Baum geht keine Gefahr aus, viel eher von den Menschen.“

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© sergej lepke

Trotzdem hat auf Grund des hohen Alters der Kastanie, 200 Jahre, auch der Freundeskreis Vorkehrungen getroffen. Die Bänke, die einst unter dem Baum standen wurden verschoben und ein Zaun wurde aufgestellt. Als zusätzliche Sicherheitsvorkehrung solle man ein Schild mit der Aufschrift „Betreten auf eigene Gefahr“ aufstellen. Damit sei der Besitzer des Baumes und des Grundstücks aus der Haft. Das Gartenamt hat währenddessen bereits eine Ersatzpflanzung einer kleinen Rosskastanie in der Nähe der Himmelgeister Kastanie vorgenommen, als möglichen Nachfolger.