Düsseldorf. Die Ausläufer des Elbroichparks zwischen Witzheldener Straße und Hügelstraße: Hier gibt es den Tennisclub Holthausen, den Düsseldorfer Segelflugverein „Aero-Club“ und ansonsten ganz viel Grün. Auf den Feldwegen neben den Kleingärten gehen die Menschen spazieren, führen ihre Hunde aus. Ein Ort der Ruhe, ideal, um ein paar Stunden aus dem Alltagsstress zu entfliehen.
Die Ausläufer des Elbroichparks zwischen Witzheldener Straße und Hügelstraße: Hier gibt es den Tennisclub Holthausen, den Düsseldorfer Segelflugverein „Aero-Club“ und ansonsten ganz viel Grün. Auf den Feldwegen neben den Kleingärten gehen die Menschen spazieren, führen ihre Hunde aus. Ein Ort der Ruhe, ideal, um ein paar Stunden aus dem Alltagsstress zu entfliehen. Seit Donnerstagmorgen ist hier, an der Stadtteilgrenze von Wersten nach Holthausen, aber nichts mehr, wie es war. Denn hier hat sich in den frühen Morgenstunden allem Anschein nach eine Familientragödie abgespielt. Die Polizei fahndet nach der 23-jährigen Linda K., die „dringend tatverdächtig“ ist, ihren 17-jährigen Stiefbruder brutal umgebracht zu haben.
Gegen elf Uhr steht Michael Baum von der Düsseldorfer Polizei auf einem Feldweg, der die Kölner Landstraße in Höhe der Hausnummer 350, unweit einer Tankstelle, mit den Sportvereinen verbindet. Er spricht im Dauerregen in eine Fernsehkamera. Es geht um die Bluttat, die sich wenige Stunden zuvor an dieser Stelle abgespielt haben muss. Eine Passantin hatte am frühen Morgen gegen 7.22 Uhr die Polizei informiert, weil sie in einem Gebüsch neben dem Feldweg, der an den Kleingärten vorbei führt, einen blutüberströmten Mann liegen sah. Zu diesem Zeitpunkt war der Mann noch am Leben. „Als jedoch die Rettungskräfte eintrafen, war der Mann bereits verblutet“, so Polizei-Sprecher Baum. Die spätere Obduktion des 17-Jährigen ergab indes, dass dem Opfer wohl mit einem Messer die Kehle durchgeschnitten wurde.
Frau am Tatort beobachtet
Auch interessant
Nach dem Hinweis einer Passantin, die eine „Frau mittleren Alters“ zum möglichen Tatzeitpunkt in der Nähe des Fundortes beobachtet hatte, arbeiteten die Ermittler der eilig eingerichteten Mordkommission unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Volker Elsner auf Hochtouren. Das Opfer und die mutmaßliche Täterin wohnten in der Umgebung des Fundortes. Die Großfahndung nach der Stiefschwester mit Kräften der Einsatzhundertschaft, Spürhunden und einem Hubschrauber lief gestern bis in die späten Abendstunden jedoch noch ohne Ergebnis, auch die Suche nach der Tatwaffe blieb erfolglos.
Fakt ist, so der derzeitige Kenntnisstand der Polizei, verhielt sich Linda K. in der Vergangenheit psychisch auffällig und soll vor kurzem eine Auseinandersetzung mit ihrem Stiefbruder gehabt haben. Die Ermittler schließen nicht aus, dass sich die Frau selbst etwas antun könnte.
Die Gesuchte ist etwa 1,70 Meter groß und sehr schlank. Sie hat dunkelblondes, langes, glattes Haar, das üblicherweise mit einem Haargummi zu einem strengen Zopf nach hinten gebunden ist. Sie hat starke Akne im Gesicht. Nach Aussagen von Zeugen dürfte die 23-Jährige mit einer Bluejeans und einem dunklen Sweatshirt bekleidet sein. Personen, die die Gesuchte antreffen, werden dringend gebeten, die Frau nicht anzusprechen, sondern unverzüglich den Notruf der Polizei 110 zu wählen.
Viele Anwohner zeigten sich gestern schockiert von der Bluttat, die sich quasi vor ihrer Haustüre abgespielt hatte. „Ich gehe hier jeden Tag mit dem Hund spazieren“, so ein älterer Herr, „es ist so furchtbar.“
Tödliche Familientragödie
