Düsseldorf. .
Seit wenigen Tagen sind Rauchmelder in gerade errichteten Neubauten Pflicht. Bis Ende 2016 müssen alle anderen Wohnungen auch mit diesen Geräten ausgestattet werden.
Doch die Bewohner sollten nicht auf das Ende der Übergangsfrist warten. Die Feuerwehr rät allen Düsseldorfern dringend, sofort nachzurüsten. „Rauchmelder retten Leben“, betont die Feuerwehr-Dezernentin Helga Stulgies und verweist auf aktuelle Beispiele in diesem Jahr.
So kamen am 16. Januar die Bewohner eines Mehrfamilienhauses an der Neckarstraße in Unterbilk mit dem Schrecken davon. Sie wurden rechtzeitig durch einen Rauchmelder im Treppenraum gewarnt. In einem Gästezimmer verkokelte eine Matratze. Der Brand war durch eine defekte Heizdecke ausgelöst worden.
Nur wenige Tage zuvor, am 1. Januar, konnte die Feuerwehr bei einem Wohnungsbrand an der Kölner Landstraße in Wersten einen 40-jährigen Mieter in letzter Sekunde in Sicherheit bringen. Es war sein Glück, dass das Fenster seines Nachbars in der darüber liegenden Etage offen stand. Der Qualm drang zum Nachbarn, der einen Rauchmelder in seiner Wohnung installiert hatte. Der sofort ausgelöste Alarm rettete fünf Bewohner des Hauses.
Für zwei Menschen dagegen kam vor wenigen Monaten jede Hilfe zu spät: Am 27. Oktober 2012 erstickte ein 65-jähriger Bewohner der Cranachstraße in Flingern bei einem Schwelbrand. „Wäre bei ihm ein Rauchmelder installiert gewesen, würde er wahrscheinlich noch leben“, sagt Feuerwehr-Sprecher Hans-Jochen Hermes. Und am 2. November starb eine 58-jährige bei einem Brand an der Gladbacher Straße in Unterbilk. Hermes: „Auch sie hätte gerettet werden können, wenn ein Rauchmelder in ihrer Wohnung gewesen wäre.“
Die landesweite Rauchmelderpflicht schreibt diese Geräte in Schlafräumen, Kinderzimmern und allen Räumen vor. Für die Installation ist der Eigentümer, für die Wartung der Bewohner zuständig. Sie sollten sich auf jeden Fall zwei Mal im Jahr mit einem Druck auf den Testknopf versichern, dass die Melder noch funktionieren. Die Geräte müssen an der Decke, möglichst in der Mitte des Raumes, befestigt sein. So schlagen sie frühzeitig Alarm. Hermes empfiehlt, die Produkte, die es schon ab fünf Euro gibt, nach zwei Jahren auszutauschen. Hochwertige Marken mit dem Qualitätssiegel Q kosten 25 Euro und mehr. Sie haben keine austauschbaren Batterien, müssen aber erst nach zehn Jahren ersetzt werden.
Geräte, die mit Kabel oder Funk verbunden sind, erhöhen die Sicherheit deutlich. Aber was ist mit den Bewohnern, die gar nicht oder nur noch sehr schlecht hören? Sie können nicht von herkömmlichen Rauchmeldern gewarnt werden. Hier sind ganz spezielle Rauch-Warner nötig, erklärt Feuerwehr-Chef Peter Albers. Es handelt sich um Zusatzmodule, bei denen der Alarm per Funk an eine Blitzleuchte und eine Vibrationskugel weitergeleitet wird. Dieses Vibrationsgerät legt der Bewohner unter das Kopfkissen, wenn er sich schlafen legt. „Bei Alarm wird da wirklich jeder regelrecht wach gerüttelt“, berichtete die Beigeordnete Helga Stulgies. Diese lebensrettenden Zusatzgeräte sind ab 150 Euro zu haben.