Acht Wochen wird es nach dem Auftakt am 25. Februar dauern, bis der Tausendfüßler in der Innenstadt der Vergangenheit angehört. In einem Abbruchplan haben Stadt und ausführenden Unternehmen alle Schritte festgelegt.
Die Hochstraße ist zwischen den Rampen an Hofgarten und Johanneskirche 414 Meter lang. Hinzu kommt der 123 Meter lange Abzweig zur Immermannstraße. Kosten für den Abbruch: rund 1,3 Millionen Euro. Der Abriss der 1961 und 1962 gebauten und am 5. Mai 1962 für den Verkehr freigegebenen Hochstraße vollzieht sich in einzelnen Schritten unter Einsatz von umfangreichen technischen Geräten. Da sind große Bagger mit gewaltigen Hydraulikzangen genau so im Einsatz wie Seilsägen. Eine Sprengung ist wegen der dichten Bebauung in unmittelbarer Nachbarschaft nicht möglich.
Beim Abriss fällt unterschiedlicher Abraum an. Alle Materialien werden recycelt. Folgende Mengen haben die Techniker erfasst:
1316 Meter Geländer
4830 Quadratmeter Asphalt
800 Meter Brückenkappe – das sind die etwa einen Meter breiten Betonstreifen neben der Fahrbahn
3300 Kubikmeter Erdaushub (hauptsächlich Auffüllungen innerhalb der Rampen)
2900 Kubikmeter Abbruch, der mit Meißel oder Abbruchzange vorgenommen werden muss. Dabei handelt es sich vornehmlich um die Bereiche zwischen den Rampen, ausgenommen des Bereiches unmittelbar vor P&C.
600 Kubikmeter Abbruch durch Segmentierung. Dabei wird der Brückenüberbau im Bereich der Fassade von P&C mit einer Seilsäge in große Stücke geschnitten.
950 Kubikmeter Widerlager, Rampenwände und Fundamente
120 Tonnen Stahlstützen – das sind in erster Linie die 21 Stützen, auf denen das Bauwerk ruht.
Der Abriss-Zeitplan:
Zum Auftakt stehen ab Montag, 25. Februar, zunächst vorbereitende Schritte im Vordergrund. Dazu gehören die Demontage der Geländer und von Einbauten, wie Verkehrsschildern oder Bodeneinläufen. Zu Beginn wird auch der separat zu entsorgende Asphalt der Fahrbahn ausgebaut.
Parallel laufen bis 15. März Schneidearbeiten in den seitlichen Kappen der Brücke neben der Fahrbahn. Auf ganzer Länge muss zudem das Asbest-Zement-Rohr entfernt werden, das der Entwässerung der Fahrbahn diente.
Vom 11. bis 15. März wird der 145 Meter lange Ast nördlich des Gleisecks in der Hofgartenstraße abgebrochen.
Vom 16. bis 18. März wird der 123 Meter lange Ast in die Immermannstraße abgebrochen, der über die Berliner Allee führt. Dabei wird die Süd-Nord-Fahrt für den Individualverkehr gesperrt.
Vom 19. bis 22. März wird der 110 Meter lange Ast über die Berliner Allee abgerissen, unter Sperrung des Martin-Luther-Platzes.
Vom 22. bis 25. März wird das Teilstück über dem Gleiskreuz zwischen dem Kaufhaus H&M sowie den Libeskind-Bauten beseitigt.
Vom 26. März bis 1. April ruhen die Arbeiten rund um Ostern.
Zwischen 6. und 10. April startet der Abbruch neben P&C.
Vom 13. bis 15. April wird der Bereich der Verzweigung abgebrochen.
Abschluss der Arbeiten bilden vom 15. bis 21. April die Wiederherstellung der Oberfläche und die Räumung der Baustellenflächen.