Düsseldorf.. Nach einem Unfall auf der Rheinkniebrücke kam es am Dienstag in und rund um Düsseldorf zu langen Staus.


Die Ampel stand auf Rot. Wie so oft am Morgen bildete sich vor der Kreuzung Elisabethstraße ein längerer Rückstau bis auf die Rheinkniebrücke. Stop and Go - ganz normal im Berufsverkehr.

Doch Dienstag früh hatte ein 58-jähriger VW-Tiguan-Fahrer - aus welchen Gründen auch immer - nicht gebremst oder nicht bremsen können, als vor ihm das Stauende auftauchte. Sekunden später folgte ein ohrenbetäubender Knall, dann noch einer und noch einer.

Etliche Autoteile flogen durch die Luft und auf die Gegenfahrbahn. Autos wurden herumgeschleudert. Menschen riefen um Hilfe. Drei Verletzte mussten behandelt werden. Sieben Fahrzeuge waren demoliert. Die Brücke wurde zur Staufalle des Tages: die City dicht, die A 52 bis zum Kaarster Kreuz ebenso. Ein Mega-Stau.

In der Dämmerung zuckten zahlreiche Blaulichter. Um 7.25 Uhr früh rasten zahlreiche Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr und der Polizei zur Unfallstelle. Überall lagen Trümmer. Während der Unfallverursacher mit ein paar Blessuren davon kam, mussten eine 27-jährige Golf-Fahrerin und eine 53-jährige Lancia-Fahrerin sofort ins Krankenhaus gebracht werden. Doch die Verletzungen waren nicht so schlimm wie zuerst befürchtet. Nach der ärztlichen Behandlung konnten die Frauen die Klinik wieder verlassen.

Inzwischen hat das spezielle Unfallaufnahme-Team des Präsidiums vor Ort versucht, sich ein Bild von der Lage zu machen. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei krachte der Tiguan, der Richtung City fuhr, am Stauende gegen einen Mercedes-Kombi, der gegen einen VW-Golf geschoben wurde und dann gegen die Betonschutzwand schleuderte. Die Wucht des Aufpralls war so heftig, dass Trümerteile auf die Gegenfahrbahn flogen. Mehrere Autofahrer versuchten noch auszuweichen und zu bremsen. Dabei stießen vier Autos zusammen, in denen auch die zwei Frauen verletzt wurden.

Zuerst erfolgte eine Komplettsperrung der Brücke, damit die Retter ihre Arbeit machen konnten. Später wurde zwar eine Fahrspur Richtung Bilk freigemacht. Doch der Kollaps war nicht mehr zu verhindern: Die gesamte A 52 von Düsseldorf bis zum Kaarster Kreuz war hoffnungslos verstopft. Ein 14 Kilometer langer Stau.

Auf der Gegenrichtung sah es nicht viel besser aus: Autofahrer, die ins Linksrheinische wollten, wurden gestoppt und über die Kavalleriestraße umgeleitet. Auch dort bildeten sich lange Staus in Bilk und sogar auf der Graf-Adolf-Straße. Ausgerechnet in diesem Moment blieben auf der Umleitungsstrecke zwei defekte Autos liegen. Die Geduld der Autofahrer war zum Zerreißen gespannt.

Erst drei Stunden nach dem Crash, um 10.25 Uhr, konnten die Sperrungen aufgehoben werden. Solange dauerte es, bis alle Beweisspuren gesichert und die Autos abtransportiert waren. Dafür allein mussten sieben Abschleppdienste angefordert. Den Gesamtschaden beziffert die Polizei auf rund 150 000 Euro.