Düsseldorf. .

Im Mordfall Susanne Lucan haben die Verteidiger ihres damaligen Freundes jetzt darum gebeten, ihre Frist für eine Stellungnahme zur Anklage zu verlängern. Damit verzögert sich die Entscheidung, ob das Gericht die Anklage gegen den 38-Jährigen zulässt.

Staatsanwalt Christoph Kumpa hat acht Jahre nach der brutalen Ermordung der jungen Frau (27) einen neuen Anlauf genommen, den Fall abzuschließen. Schon damals hatte der Freund unter Verdacht gestanden, Susanne Lucan in ihrem Bett erschlagen zu haben. Doch er bestritt die Tat. Nach seiner Aussage hatte er seine schlafende Freundin noch zugedeckt, war dann gegangen – zu einer weiteren Freundin, von der Susanne Lucan nichts wusste. Am nächsten Tag war sie tot aufgefunden worden. Die Beweise gegen ihn reichten nicht für eine Anklage aus.

Jetzt sieht Staatsanwalt Kumpa das anders. Dank neuer Untersuchungsmethoden könne man den Todeszeitpunkt enger eingrenzen. Er liege mit großer Wahrscheinlichkeit in einem Zeitraum, zu dem der Freund auch nach eigener Aussage noch in der Wohnung war. Mitte November hat Kumpa daher Anklage wegen Mordes erhoben.

Dazu kann eine Verteidigung Stellung nehmen, muss aber nicht. In diesem Fall haben die Anwälte bei Gericht um eine Frist-Verlängerung gebeten. Jetzt haben sie Zeit bis 31. Januar. Danach wird die zuständige Kammer des Landgerichts entscheiden, ob sie die Anklagepunkte für ausreichend hält. Mit der Entscheidung ist dann etwa Mitte Februar zu rechnen.