Düsseldorf. .
„Ich bereue meine Tat zutiefst“, versicherte der 40-Jährige, schilderte aber dann, wie seine Frau ihn terrorisiert und damit zu der Tat getrieben habe. Er steht seit gestern zum zweiten Mal vor dem Landgericht, weil er am 1. Dezember 2010 seine acht Jahre jüngere Ehefrau niederstach und fast tötete. 2011 war er wegen versuchten Totschlags zu acht Jahren verurteilt worden, doch das Urteil wurde aufgehoben. Nun muss der Fall erneut verhandelt werden.
Das Paar stritt seit Jahren ständig, so auch an jenem Morgen. Der Mann hatte irgendwann ein Messer mit einer 15-Zentimeter-Klinge in der Hand, traf seine Frau mindestens zehn Mal, unter anderem in Hals, Brust und Bauch. Er rief die Polizei zu der Wohnung in der Erik-Nölting-Straße mit: „Ich meine Frau getötet“. Die Beamten fanden ihn rauchend in der Diele, seine Frau lag blutüberströmt im Schlafzimmer. Sie überlebte nach einer Not-OP.
Im ersten Prozess glaubte das Gericht der Aussage der Frau. Danach nahm der Angeklagte sie in den Schwitzkasten und stach auf sie ein. Sie habe sich dann tot gestellt, auch als er hinausging, zwei Mal zurückkehrte, sie mit dem Fuß anstieß.
Dem widersprach der Angeklagte jetzt. Seine Frau lüge, um sich zu rächen. Sie habe ihn durch wiederholte Trennung und Versöhnung in eine psychische Krankheit getrieben. An dem Morgen habe sie das Messer geholt, gedroht, sich zu verletzten. Als sie ihn beleidigte, sei ihm schwarz vor Augen geworden. Als er das Blut gesehen habe, habe er gleich nach Hilfe telefoniert, sei nicht noch mal bei ihr gewesen: „Ich wollte sie nicht töten!“ Der Prozess geht weiter.