Düsseldorf. .
Eine Woche Dominikanische Republik kommt ein Ehepaar aus den Niederlanden jetzt ganz teuer zu stehen: Das Landgericht verurteilte die beiden zu mehrjährigen Haftstrafen, weil sie Koks von der Urlaubsinsel nach Deutschland geschmuggelt haben: Der 58-Jährige muss für fünf Jahre ins Gefängnis, seine 56-jährige Frau für vier Jahre und neun Monate.
Am Flughafen war das ansonsten völlig unauffällige Paar aufgefallen, weil es mit nur zwei kleinen Trolleykoffern aus dem Handgepäck direkt auf den Ausgang zu eilte, während ihre Mitreisenden auf die großen Urlaubskoffer warteten. In einem der Trolleys fanden die misstrauisch gewordenen Zollbeamten dann neun Päckchen mit Koks, insgesamt zehn Kilo im Wert von 600 000 Euro.
Nach anfänglichem Leugnen gaben die beiden zu, die Droge für einen Kurierlohn von 6000 Euro geschmuggelt zu haben. Im Prozess hat der Ehemann ausführlich erklärt, dass ihr Blumengeschäft schlecht gelaufen sei, sie viele Schulden hatten. Er habe verzweifelt nach einem Ausweg gesucht und sei an einen Mann geraten, der ihnen den Drogenschmuggel anbot.
Verminderte Schuldfähigkeit
Nach längerem Drängen hätten sie das erste Mal mitgemacht, in der Dominikanischen Republik aber einen Rückzieher gemacht. Nach der Rückkehr seien sie aber erneut unter Druck gesetzt worden, er habe dann ein zweites Mal zugestimmt und sie hätten den Schmuggel dann nach den Anweisungen der Auftraggeber ausgeführt. Seine Frau sei dagegen gewesen, aber mitgefahren, um ihn zu beschützen.Die 56-Jährige bestätigte diese Aussage.
Das Gericht betrachtete ihn daher als Haupttäter, ging aber von verminderter Schuldfähigkeit aus. Der 58-Jährige hat schon länger gesundheitliche Probleme und auch bereits leichte Demenz-Erscheinungen. Es sei nicht sicher, ob er bei der Tat die Folgen gänzlich überblicken konnte. Die Ehefrau wurde wegen Beihilfe verurteilt.