Düsseldorf. .
Nur einen Tag nach dem schweren Straßenbahn-Unfall auf der Dorotheenstraße in Flingern ereignete sich ein weiterer tragischer Vorfall auf dem Fürstenplatz in Friedrichstadt.
Ein 70-jähriger Fußgänger überquerte am Montagabend die Fahrbahn und sah eine nahende Straßenbahn der Linie 707 zu spät. Beim Zusammenstoß erlitt er schwerste Verletzungen. Trotz einer Notoperation schwebte er auch gestern noch in akuter Lebensgefahr.
Es war bereits dunkel, als gegen 20.10 Uhr der Senior gemeinsam mit einem 71-jährigen Begleiter in Höhe der gegenüberliegenden Antoniusstraße die Fahrbahn überqueren wollte. Der 70-Jährige ließ zuerst eine von rechts kommende Bahn passieren und ging dann plötzlich aufs Gleis, ohne auf die gleichzeitig in Gegenrichtung fahrende Linie 707 zu achten. Der 52- Jahre alte Fahrer leitete noch eine Notbremsung ein, konnte einen Zusammenstoß aber nicht verhindern. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei wird Fremdverschulden ausgeschlossen.
Erst am Sonntag Mittag war eine 46-jährige Radfahrerin schwer verletzt worden, als sie beim Überqueren der Gleisanlage auf der Dorotheen-/Behrenstraße von einer Straßenbahn angefahren und eingeklemmt wurde. Die Polizei geht Hinweisen nach, dass die gelben Warnlichter möglicherweise nicht funktioniert hatten. Bei der Unfallaufnahme stellten die Beamten fest, dass die Lichter beim Vorbeifahren einer Bahn nicht blinkten. Die Rheinbahn bestätigte gestern, dass die Anlage zumindest nach dem Unfall defekt war. Ob dies auch vor dem Zusammenstoß der Fall war, lässt sich nicht sagen. Entgegen ersten Meldungen gibt es hier auch keine Zeugen.
Für das Verkehrsunternehmen ist dies aber auch nicht entscheidend. Egal, ob die Lichter blinken oder nicht: „Schienenfahrzeuge haben Vorfahrt. Jeder hat die Pflicht, sich selbst davon zu überzeugen, dass keine Bahn kommt“, so Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher. Eine Störung der Blinkanlage könne nie ausgeschlossen werden, zumal sie funkgesteuert ist.
Die Rheinbahn beteuerte, dass ihre Fahrer ihre Leitstelle sofort informieren, wenn ein Warnlicht nicht funktioniert. „Da haben wir unsere Fahrer sensibilisiert“. NRZ-Leser Herbert Schedelbauer hat da seine Zweifel. An der Haltestelle Werstener Dorfstraße habe das Warnlicht schon mehrere Male nicht geblinkt, als die Bahn die Haltestelle erreichte. Eine Beobachtung machte gestern auch die NRZ: An der Elberfelder Straße (Höhe Kö-Bogen-Pavillon) blieb das Licht auch mal aus.