Düsseldorf. .

Die scharfe Kritik der Lehrersprecher aller Schulformen an der Bildungspolitik der Stadt (die NRZ berichtete gestern) findet bei der Opposition breite Unterstützung.

Die Grünen haben die zwölf Sprecher der Schulen um einen Gesprächstermin nach den Herbstferien gebeten, so Ratsherr Wolfgang Scheffler, der die Schulpolitik der Verwaltung „verfehlt“ nennt.

Die Lehrer kritisierten unter anderem, dass Geld für die technische Ausstattung mit Computern und Software fehle. Zudem gäbe es keine oder nicht sanierte Räume, etwa für den Ganztag.

Für die SPD betont Ratsherr Rudi Voller, dass Einsparungen bei den Schulen statt bei Prestigeobjekten falsche Prioritäten setze. Der Masterplan Schulen sei schon lange Flickwerk. Durch die Verschiebung von rund 15 Millionen Euro im Masterplan auf 2014 seien größere Bauvorhaben gestoppt. Die Prioritätenliste für Schulsanierungen und Umbauten reiche allein bei den ersten zehn Plätzen bis ins Jahr 2017.Scheffler (Grüne) ergänzt: Im Masterplan stünden jetzt nur noch 8,6 Millionen Euro bereit, „eine Schieflage, die wir nicht mittragen werden.“

Zwei Söhne von NRZ-Leserin Veronika Bittner gehen zum Benrather Schlossgymnasium. Dort, so berichtet sie, wurde vor Jahren eine Mensa für den Ganztagsbetrieb versprochen. Alle Eltern sind inzwischen zornig, denn der geplante Ausbau zur Ganztagsschule stocke. Das Gymnasium steht auf Platz 3 der Prioritätenliste.

Noch schlimmer geht es anderen Schulen: Die Gesamtsanierung der Lore-Lorentz-Schule steht in der Prioritätenliste auf Platz 19 - also weit nach 2017. Die Gesamtsanierung des Friedrich-Rückert-Gymnasiums hat die Listennummer 34. Der Umbau zur „Pädagogischen Übermittagsbetreuung“ am Geschwister-Scholl-Gymnasium hat, so die Bauverwaltung, „im 1. Bauabschnitt“ mit der „Aufstellung eines Küchencontainers“ begonnen, Listenplatz: Nummer 44. Im Klartext: Die jetzigen Schüler werden das nicht mehr erleben.

Für die Schulbauten ist allerdings nicht das Schul-, sondern das Baudezernat mit dem Immobilienmanagement zuständig. In diesem Amt , kritisierte die Politik mehrfach, fehlen sehr viele Sachbearbeiter. Laut SPD sollen 25 neue Mitarbeiter eingestellt werden.