Düsseldorf. .

Fünftausendfünfhundertzweiundsiebzig Tage hat es gedauert, bis die Fortuna-Fans die Heimspielrückkehr in der ersten Bundesliga erleben durften. Und wer so lange auf etwas warten musste, der feiert umso ausgiebiger: „95 Olé!!!“ schallte es schon am frühen Samstagnachmittag durch die Altstadt, und auf der Bolker Straße dominierten noch mehr als sonst die Farben Weiß und Rot. Derbyzeit, Top-Spiel-Zeit und überall erwartungsfrohe und glückliche Gesichter, alles war angerichtet für ein traumhaftes Comeback des Bundesligafußballs in der Landeshauptstadt. Da ließen sich die Fans auch vom „Teilausschluss der Öffentlichkeit“ nicht unterkriegen, waren ja nur knapp 30 000 Zuschauer in eine sonst wohl ausverkaufte Arena hin-eingelassen worden. Ein Teil der Bundesliga-Party zog also um, vom Düsseldorfer Norden hin in die Straßen der Vergnügungsmeile in Rheinnähe.

Die Polizei sprach im Vorfeld von einem „Hochbrisanzspiel“: Düsseldorf gegen Gladbach, zwei verfeinde Lager. Das Aufgebot der Ordnungshüter war auch deshalb allgegenwärtig. „Unser Konzept der strikten Fan-Trennung hat sich ausgezahlt. Die Anhänger der Gladbacher, die sich vor dem Spiel in der Altstadt aufgehalten haben, wurden in Shuttlebussen von der Heinrich-Heine-Allee aus ins Stadion gebracht“, resümiert Sprecherin Susanna Heusgen. Mehrere Hundertschaften der Polizei patrouillierten an den U-Bahnhöfen und an den Shuttle- Bussen und ließen nur Fortuna-Fans durch.

Schon diese Anwesenheit brachte viele Fans zur Raison. Wenn sich die Beamten dann doch plötzlich in Bewegung setzen, waren es meist Düsseldorfer Fans, die sich gegenseitig an die Gurgel wollten. „Wir haben nur die normalen Rangeleien beobachten können, die immer der Fall sind, wenn Alkohol auf vollen Plätzen getrunken wird. Aber auch eine kleine Gruppe von Chaoten, die den Gladbacher Fanbus angreifen wollte. Dort konnte mit dem Einsatz von Pfefferspray aber die Lage beruhigt werden. Verletzte gab es aber keine“, sagte Heusgen.

So ging das ausgelassene Treiben bis zum Abend weiter. Auch für diejenigen, die weniger wegen Fußball, denn zum Einkaufen nach Düsseldorf gekommen waren, hatte die Fortuna-Bundesliga-Premiere keine Auswirkungen. Einen kleineren Rückstau wegen der vielen Einsatzwagen der Polizei am Grabbeplatz einmal ausgenommen. Während die Menschen auf den Straßen die Minuten bis zum Anpfiff zählten, versuchten die knapp 25 000 Fortuna-Fans in der Arena wie aus zwei Kehlen zu rufen, Stimmung zu erzeugen, als sei die Arena picke-packe-voll gefüllt. „Schon früher war es hier laut, auch wenn das Stadion nicht voll war“, bedankte sich auch Fortunen-Kapitän „Lumpi“ Lambertz bereits vor Beginn der Partie für die Unterstützung der Fans.

Fans und Polizei in der Altstadt

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Diese zeigten auf einem großen Banner, was sie von der Entscheidung des DFB-Sportsgerichts hielten, nämlich nichts, verhielten sich ansonsten aber vorbildlichst. 5572 Tage nach dem letzten Heimspiel in der Bundesliga peitschten sie ihre Mannschaft 90 Minuten lang nach vorne und feierten die gerechte Punkteteilung wie einen Sieg.

Zufrieden also machte man sich am Abend auf den Weg nach Hause oder in die Altstadt, um mit den restlichen Anhängern die Ankunft im Fußball-Oberhaus zu feiern. Da passt es, dass auch der U-Bahnfahrer die Durchsage machte: „Trinkt doch bitte ein Bier für mich mit. Aber nur eins.“ Woran sich letztendlich wohl auch viele Fans gehalten haben.