Düsseldorf. Bei den Wilhelm-Unger-Spielen in Düsseldorf-Rath ist ein Kampfrichter von einem Speer in den Hals getroffen worden. Das Sportfest wurde sofort abgebrochen. Der Kampfrichter wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er trotz Notoperation seinen Verletzungen erlag.

Die Wilhelm-Unger-Spiele im Rather Waldstadion – normalerweise ein Höhepunkt der Düsseldorfer Leichtathletik-Saison. Rund 300 Nachwuchssportler kämpften dort auch am Sonntag um gute Zeiten, Weiten und Höhen. Doch kurz nach Mittag war dort plötzlich gar nichts mehr „normal“: Dieter S., als erfahrener Kampfrichter im Einsatz, wurde von einem Speer am Hals getroffen. Akute Lebensgefahr!

Der 75-Jährige verlor viel Blut, er musste reanimiert werden – offenbar hatte das Sportgerät seine Halsschlagader verletzt. Ein Rettungswagen brachte ihn auf dem schnellsten Wege in die Uni-Klinik, wo er sogleich operiert wurde. Doch vergeblich: Der Kampfrichter starb in der Nacht an den Folgen der schweren Verletzung.

Das Sportfest wurde sofort abgebrochen

Organisator Jochen Grundmann, beim Veranstalter Allgemeiner Rather Turnverein (ART) 2. Vorsitzender und Leiter der Leichtathletik-Abteilung, brach das Sportfest ab, noch bevor Polizei und Rettungskräfte im Rather Waldstadion eingetroffen waren. „Es standen alle unter Schock“, beschrieb er die Reaktionen von Teilnehmern und Zuschauern. Sieben Personen wurden psychologisch betreut – unter ihnen Angehörige des Verletzten und der Athlet, der den Speer geworfen hatte.

Rund 800 Gäste befanden sich zum Zeitpunkt des schrecklichen Unfalls auf dem Gelände. Die Polizei ließ die gesamte Anlage räumen – auch, damit die Rettungsmaßnahmen ohne jede Behinderung beginnen konnten.

Rettungskräfte schnell zur Stelle

Wie es zu dem Unglück kommen konnte, schilderten mehrere Zeugen hinterher so: Der Kampfrichter, der die Landung der Speere beobachtete und die Weiten maß, soll bei einem Wurf das Gerät aus den Augen verloren haben, gerade als der Speer vermutlich von einer Windbö getroffen und abgelenkt wurde.

Erste Hilfsmaßnahmen wurden sogleich von Sanitätskräften und Zuschauern vorgenommen, weitere Rettungskräfte waren in kurzer Zeit zur Stelle. Darunter auch ein Helikopter, der den Transport allerdings nicht übernahm, da der Krankenwagen für Wiederbelebungsmaßnahmen besser ausgestattet ist.

Dieter S. ist in der Düsseldorfer Sportszene und auch im Brauchtum wohl bekannt. Er ist „Tisch-Baas“ im Heimatverein Jonges. Seine Enkelin Fiona M. (18 Jahre) zählt zu den größten Leichtathletik-Talenten im ART und soll in drei Wochen mit der Mannschaft bei den Deutschen Meisterschaften in Lage antreten – im Speerwerfen.