Düsseldorf. .

Die Polizei ist im Dauerstress: Eine Demo und Großveranstaltung nach der anderen, immer mehr Einsätze, mehr Kriminalität. Jetzt erneuert die Gewerkschaft der Polizei ihre Forderung: Düsseldorf braucht zusätzlich 500 Polizisten.

Die Landeshauptstadt ist Versammlungsort für zahlreiche Demonstrationen. Zuletzt hat die Räumung des Occupy-Lagers einen Großeinsatz ausgelöst. Mit Beginn der ersten Heimspiele von Fortuna im September werden wieder ganze Hundertschaften benötigt. Die Zahl der Straftaten in der Stadt steigt.

Landesweit diskutieren Polizeipräsidenten darüber, wie der Arbeitsaufwand bewältigt werden kann. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sieht nur einen Ausweg: Mehr Personal!

Derzeit verfügt das Präsidium über 1900 Polizeibeamte. „Die schieben jedes Jahr Hunderttausende Überstunden vor sich her“, gibt der Düsseldorfer GdP-Vorsitzende Harald Walter zu bedenken. „Wir stellen ein gewisses Maß an Gewaltpotenzial in unserer Gesellschaft fest, das steigt. Ebenso nimmt die Bereitschaft zu, Anzeige zu erstatten. Auch daraus ergibt sich eine zusätzliche Belastung für die Polizei“, so Walter.

Zudem steigt das Durchschnittsalter der Polizisten, das im Landesdurchschnitt bei etwa 50 Jahren liegt. Düsseldorf schneidet da zwar etwas besser ab. „Aber ab dem nächsten Jahr müssen wir mit einer Pensionierungswelle rechnen“, sagt Walter.

Den Vorschlag aus dem Präsidium Münster, keine Polizisten zu Bagatellunfällen zu schicken, sieht er skeptisch. „Wir haben immer wieder verdeckte Straftaten, die erst dadurch auffallen, weil nach einem Unfall die Polizei angefordert worden ist.“ Der Gewerkschafter nennt hier beispielsweise Alkohol am Steuer oder Fahren ohne Führerschein.

Die Diskussion, wie die Polizei entlastet werden kann, begrüßt die GdP. „Letztlich muss aber die Politik entscheiden, was die Polizei leisten soll und leisten kann.“ Und welche Aufgaben von anderen mit übernommen werden können. Hier nannte Harald Walter den Aufbau des städtischen Ordnungs- und Servicedienstes als positives Beispiel. „Das hat uns geholfen.“