Düsseldorf. .
Dem Argwohn eines Bankangestellten ist es zu verdanken, dass ein 77-jähriger Rentner am Dienstag nicht um seine Ersparnisse gebracht wurde.
Trickbetrüger hatten versucht, den älteren Mann um 19 000 Euro zu prellen. Die Polizei konnte einen der vermutlich drei Täter noch am selben Abend festnehmen.
Zuvor schellten am Nachmittag zwei junge Männer bei dem Senior an der Tür seiner Wohnung an der Brend’amourstraße. Sie baten um Einlass, weil sie ihm Teppiche zum Kauf anbieten wollten. Der arglose Rentner stimmte zu, zumal er an den Teppichen interessiert war. Allerdings verfügte er nicht über das entsprechende Bargeld und fuhr daher gemeinsam mit den beiden Tätern zum Kreditinstitut an der Luegallee.
Während der Hinfahrt erhielten die Männer einen Anruf, den sie an den Rentner weitergaben. Am Telefon meldete sich eine dritte Person, die vorgab, der Händler aus der Türkei zu sein, von dem die Teppiche stammen.
„Notlage“ in der Schweiz
Er schilderte dem 77-Jährigen seine „Notlage“: Zurzeit halte er sich in der Schweiz auf, die beiden Verkäufer seien seine Söhne. Er sei im Begriff sein Geschäft aufzulösen. Hierzu müsse er allerdings einen Container in die Schweiz überführen, könne aber im Moment die Zollgebühren von 19 000 Euro nicht aufbringen. Der Rentner bot seine Hilfe an, wollte dem Mann das Geld leihen.
Um 17 Uhr erschien er schließlich bei seiner Bank an der Luegallee, bat um die Auszahlung seiner Ersparnisse. Währenddessen warteten die beiden jungen Männer zunächst vor der Geschäftsstelle, flüchteten aber später.
Der Mann erzählte derweil drinnen dem Kassierer von einer Person in Not, der er die 19 000 Euro geben wolle. Der Angestellte dachte sofort an Trickbetrüger, die auf diese Weise ihre Opfer um ihr sauer Erspartes erleichtern und fragte entsprechend nach. Gemeinsam entschlossen die beiden Männer dann, die Polizei einzuschalten.
Gemeinsam mit den Beamten stellte der Rentner schließlich eine Falle. Polizisten bezogen anschließend in seiner Wohnung Stellung und verfolgten die weiteren Telefonate zwischen Tätern und Opfer.
Ermittlungen dauern an
Die vereinbarten für 20 Uhr eine Geldübergabe, bei der dann die Handschellen klickten. Einer der Täter, ein 20-jähriger Leverkusener, kam alleine in die Wohnung. Die Teppiche und das Fahrzeug des Tatverdächtigen wurden sichergestellt. Die Ermittlungen hinsichtlich der weiteren Tatbeteiligten dauern an.