Düsseldorf. .

Gleiche Rechte für alle! Nach diesem Prinzip könnte künftig die Schadowstraße für alle Verkehrsteilnehmer geöffnet werden. Sie wäre dann weder eine normale Autostraße noch eine reine Fußgängerzone.

Passanten, Radfahrer und Autofahrer müssten sich künftig auf einer gemeinsamen einheitlich gestalteten Verkehrsfläche ohne Trennlinien, Kanten oder Schraffierungen arrangieren. „Und das mit Schrittgeschwindigkeit“, betont der CDU-Verkehrsexperte Andreas Hartnigk.

Er weiß aber auch: „Das funktioniert nur, wenn alle das oberste Gebot beachten, aufeinander besondere Rücksicht zu nehmen und nicht immer auf das eigene Recht zu pochen.“

Andreas Hartnigk hat diese Art der Verkehrsfläche nicht erfunden. Er war in London. Dort wird dieses Prinzip „Shared Space“ auf der „Exhibition Road“ getestet. Warum dann auch nicht hier? „Im Grunde machen wir das doch auch bereits auf der Rheinuferpromenade, die nur durch eine kleine Kante von der Anliegerstraße getrennt ist. Und dort gibt es kaum Konflikte“, meint der Christdemokrat.

Die Fraktionen der CDU und FDP haben gestern im Verkehrssauschuss die erforderliche Mehrheit für den Prüfantrag bekommen, dass für das anstehende Werkstattverfahren auch diese Variante in Betracht gezogen wird.

SPD für Fußgängerzone

„Natürlich können wir das prüfen lassen“, sagt dazu Martin Volkenrath (SPD) , Vorsitzender des Ordnungs- und Verkehrsausschusses. Er und seine Fraktion sprechen sich allerdings bisher dafür aus, die Schadowstraße nach Eröffnung der Wehrhahnlinie im Jahre 2015 zur Fußgängerzone zu machen, so wie es der City-Ring auch fordert.

Volkenrath befürchtet, dass mit der CDU-/FDP-Initiative, „über die Hintertür“ der motorisierte Individualverkehr auf der Schadowstraße bleiben wird. „Wir wollen aber die Aufenthaltsqualität der Fußgänger und Einkaufskunden auf der Schadowstraße verbessern. Allerdings muss noch eine Lösung gefunden werden, damit sich die Radfahrer und Passanten nicht in die Quere kommen.“

Andreas Hartnigk und FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus warten nun erstmal die Prüfung ab. „Wir sind da ergebnisoffen.“ Eine barrierefreie Öffnung der Schadowstraße mit einem einheitlichen Pflaster könnte immerhin „dem Charakter der Schadowstraße als besucherstarke Einkaufsmeile förderlich sein.“