Düsseldorf. .

Die Strompreise werden dieses Jahr nicht erhöht. Diese gute Nachricht verkündete gestern Udo Brockmeier, Chef der Stadtwerke Düsseldorf, mit der Jahresbilanz für 2011.

Die ist erfreulich für das Energieunternehmen, das außer dem bereits beschlossenen Neubau des Gaskraftwerks auf der Lausward rund 1,5 Milliarden Euro in den kommenden acht Jahren investieren will. Dabei hat die Umstellung auf mehr erneuerbare Energien wie Wind- und Sonnenkraft einen großen Anteil.

Fernwärme wird ausgebaut

Ende Juni geht die Ausschreibung für das neue Gaskraftwerk zu Ende, das wie berichtet für rund 500 Millionen Euro gebaut werden und 2016 in Betrieb gehen soll. Da es außer Gas auch Dampf nutzt, kann die umweltfreundliche Fernwärme ausgebaut werden. Ab Sommer werden die Rohrleitungen unter dem Rhein in einem „Düker“ gebaut, „damit wird erstmals der linksrheinische Bereich mit Fernwärme von rund 100 Megawatt versorgt“, so Brockmeier. Das entspricht einigen Tausend Haushalten. Zu den künftigen Abnehmern gehören bereits der riesige Vodafone-Campus oder die Heine-Gärten. Weil immer mehr Kunden es wünschen, haben sich die Stadtwerke längst auf mehr umweltfreundliche Stromerzeugung umgestellt.

Neue Kunden gewonnen

„Bereits jetzt kann der niedrigste Stromverbrauch in Deutschland durch erneuerbare Energien gedeckt werden, bis 2030 wird der Spitzenverbrauch durch Windkraft und Photovoltaik abgedeckt“, berichtet Brockmeier.

Die Stadtwerke investieren in Windparks in der Region und in eine Offshore-Anlage in der Ostsee. Die Stadttochter „Grünwerke“ betreibt bereits Solaranlagen, unter anderem am Flughafen und im Hafen.

Um weiterhin finanziell so flüssig wie bisher zu sein, werden die Stadtwerke pro Jahr „durch Effizienzsteigerung“ rund 100 Millionen Euro einsparen. Das Geschäftsergebnis, so Vorstandsmitglied Uwe Benkendorff, liegt bei 107 Millionen Euro, das sind knapp 19 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Energieversorger konnte laut Benkendorff neue Kunden hinzugewinnen, der Stromverkauf nahm um rund 24 Prozent zu, der Wasserverkauf stieg nur leicht von 54 auf 57 Millionen Kubikmeter.

Sorgen macht den Stadtwerken nur der Fachkräftemangel. Ab 2019 gehen jedes Jahr 50 bis 60 Kollegen in den Ruhestand, berichtet Arbeitsdirektor Rainer Pennekamp. Doch schon jetzt bewerben sich weit weniger Jugendliche aus dem Umland als früher für einen Ausbildungsplatz bei den Stadtwerken, so Pennekamp.