Düsseldorf..
Die Angeklagte (58) hatte die Vorwürfe eingeräumt, zugegeben, einen Freier mit einem K.O.-Mittel betäubt und dann ausgeraubt zu haben. Doch nach ihrer Verurteilung zu vier Jahren Haft reagierte sie mit einer drastischen Aktion: Sie klagte über Bauchschmerzen. Sie habe sich töten wollen, indem sie einen Löffel verschluckte. Der wurde dann tatsächlich in ihrem Bauch gefunden und herausoperiert.
Im Hausgefängnis des Landgerichts hatte die 58-Jährige nach dem Urteil am Freitag von Selbstmord gesprochen. Da nahmen ihr die Wachtmeister Schal und Schnürsenkel weg. Wenig später klagte sie über Bauchschmerzen. Die Wachtmeister trauten ihren Ohren nicht, als sie die vermutete Ursache nannte.
Patientin liegt im Justizkrankenhaus in Fröndenberg
Trotz einiger Zweifel wurde sie ins Evangelische Krankenhaus gebracht und geröntgt. Auf dem Schirm sahen die Mediziner tatsächlich einen Löffel, den sie dann herausholten. Inzwischen liegt die Patientin im Justizkrankenhaus in Fröndenberg.
Der Prozess gegen sie hatte im Februar begonnen. Das Opfer, ein 63-Jähriger, hatte erklärt, er sei morgens allein aufgewacht, erinnere sich an nichts mehr. Dafür hätten seine Cartier-Uhr, sein Handy und 100 Euro aus seiner Wohnung gefehlt. Er könne sich nur undeutlich an den Abend erinnern in der Kneipe. Aber er habe den Verdacht, sie haben ihm etwas ins Glas getan.
Verteidiger wird in Revision gehen
Sie hatte zunächst alles abgestritten. Sie komme aus ärmlichsten Verhältnissen in der Slowakei, habe zehn Kinder, müsse sich als Prostituierte durchschlagen. Sie sei hereingelegt worden. In der Kneipe habe der 63-Jährige sie mit einem weiteren Mann zu Sex zu dritt überreden wollen. Der zweite Mann sei mit in die Wohnung gekommen, Sex habe sie aber nur mit dem 63-Jährigen gehabt. Und der sei am Morgen noch munter gewesen, als sie ging.
Doch schließlich hatte sie die Vorwürfe zugegeben. Vier Jahre hatte der Staatsanwalt gefordert, auch ihr Verteidiger hatte nicht viel weniger gefordert. Jetzt hat er aber den Auftrag, in Revision zu gehen.