Düsseldorf. .
Nachdem es in den letzten Wochen immer wieder zu Behinderungen bei der Rheinbahn durch falsch parkende Autos gekommen ist, gibt es auch an der Heinrich-Heine-Allee häufig Schwierigkeiten mit Fahrzeughindernissen. Doch stehen die Autos dort rechtens, ganz zum Leidwesen der Rheinbahnfahrgäste am Bahnsteig 6.
Eine Geduldsprobe
Denn die Hunsrückenstraße ist für den Lieferverkehr werktags von fünf bis elf Uhr freigegeben, immer wieder stehen daher große Lastwagen vor den Geschäften - und wenn die Straßenbahnen 703, 706, 712 und 715 von Norden kommend ihre Halteposition einnehmen, wird es eng auf der viel frequentierten Straße. So eng, dass manchem Fahrgast der Austritt aus der Straßenbahn unmöglich ist. Soll dann noch ein Kinderwagen oder gar ein Rollator den Weg aus der Straßenbahn finden, wird der Ausstieg zur Geduldsprobe. Da bleibt dann oft nur ein langer Weg durch die gesamte Bahn um ein oder zwei Türen weiter Vorne auszusteigen. Bei vollen Waggons nicht nur für ältere Menschen ein mühevolles Unterfangen.
Dass Fahrgäste durch parkende Fahrzeuge behindert werden, höre man bei der Rheinbahn aber zum ersten Mal: „Geparkt werden darf grundsätzlich 15 Meter vor und hinter einer Haltestelle nicht. Bei der Heinrich-Heine-Allee handelt es sich um eine Doppelhaltestelle, da sind es sogar 30 Meter. Kurzes Halten zum Be- und Entladen dagegen ist aber erlaubt, da können wir nichts gegen machen“, erklärt Unternehmenssprecherin Heike Schuster.
Erlaubnis der Stadt
Allerdings seien die Fahrer der Straßenbahnen angehalten, wenn Türen blockiert sind, notfalls den Ausstieg an den anderen Türen etwas länger gewähren zu lassen.
Das passiert so fast an jedem Morgen. Da wird die Bäckerei mit frischen Waren beliefert, der Lieferant stellt schnell und unbedacht sein Auto am Straßenrand ab. Keine Minute später rollt auch schon die erste Bahn an. Da nun die hinteren Türen blockiert sind, müssen Kinder, Jugendliche, Väter, Mütter und Rentner den nächsten Ausgang nehmen. Einmal quer durch die Bahn. „Die Lieferanten müssen möglichst nah an den Geschäften halten. Nur dann können sie überhaupt die kurzen Haltezeiten von drei bis vier Minuten einhalten und die Störungen minimieren“, stellt Andrea Blome, Chefin im Amt für Verkehrsmanagement klar, ergänzt aber: „Sollte es dort wirklich häufiger Schwierigkeiten geben, werden wir das Ordnungsamt anweisen, sich der Situation vor Ort anzunehmen.“
Die Lastwagen stehen dort also mit städtischer Erlaubnis. Und eine andere Möglichkeit, um die Geschäfte an dieser Stelle zu beliefern, sehen weder Rheinbahn noch das Amt.
Ein schwacher Trost bleibt, dass sich das Problem spätestens in vier Jahren von selbst erledigt. Durch den Bau der Wehrhahn-Linie wird der Bahnsteig 6 im Juli 2015 von der Rheinbahn aufgegeben.