Düsseldorf. . Der 42-jährige Geschäftsmann, der in der Luxus-Suite eines Düsseldorfer Hotels eine 25-jährige Prostituierte erstochen haben soll, hat sich möglicherweise nach der Bluttat ins Ausland abgesetzt. Davon geht die Staatsanwaltschaft aus. Die Fahndung rund um Düsseldorf verlief bisher ohne Erfolg.

Der 42-jährige Geschäftsmann, der in der Nacht zum Freitag seine 25-jährige Begleiterin in einer Luxus-Suite des Düsseldorfer Hotels Radisson Blu im Medienhafen erstochen haben soll, hat sich möglicherweise bereits kurz nach der Bluttat ins Ausland abgesetzt. Davon geht derzeit die Staatsanwaltschaft aus. Die Fahndung rund um Düsseldorf verlief bisher im Sande.

Die Möglichkeit, dass der gesuchte Arif Yavuz D. in seine türkische Heimat geflohen ist, „müssen wir dabei mit ins Auge fassen“, berichtet am Montag Staatsanwalt Christoph Kumpa. Unklar ist, ob der aus Gaziantep in Südostanatolien stammende Verdächtige dort noch Angehörige hat. Die Mail, die er am Sonntag an die Presse schickte, stammte angeblich aus der Türkei. Doch solche Mails lassen sich umleiten und manipulieren. Der tatsächliche Absende-Ort kann ein ganz anderer sein. Dies versuchen gerade die Computer-Spezialisten des Kommissariates KK 42 zu ermitteln.

Keine Spur vom Verdächtigen im Großraum Düsseldorf

Im Großraum Düsseldorf fehlt seit der Tat jede Spur von Arif D. - er war weder in seiner Wohnung in Dormagen, noch bei Verwandten in Monheim. Das Opfer selbst lebte in Düsseldorf und arbeitete für einen Begleit-Service.

Wie berichtet, hatte der Täter in der Mail seine Unschuld beteuert. Er schrieb, dass er eine Beziehung mit der getöteten Prostituierten Christina B. hatte. Sie habe dem Messerstecher die Tür der Suite Nr. 610 geöffnet, während er sich nebenan im Wellness-Raum aufgehalten habe. Der angebliche Gewalttäter habe auch ihn angegriffen und verletzt und sei dann geflohen. Nun wolle er den Täter verfolgen, den unbekannten Dritten.

Staatsanwalt Christoph Kumpa: "Ich glaube ihm kein Wort"

„Ich glaube ihm kein Wort“, erklärt dazu Staatsanwalt Christoph Kumpa. Der Verdächtige solle sich endlich stellen, damit allen Vorwürfen nachgegangen werden kann. Dies sei auch dem Anwalt des 42-Jährigen übermittelt worden.

„Am dringenden Tatverdacht besteht nach wie vor kein Zweifel“, betont der Staatsanwalt. „Zahlreiche Einzelheiten“, die der Gesuchte zum Tatgeschehen machte, „stimmen nicht mit unseren Ermittlungsergebnissen überein.“, so Kumpa.

Der Verdächtige ist deutscher Staatsbürger. Sollte er aber auch einen türkischen Pass haben und in der Türkei festgenommen werden, dann müsste er sich gegebenenfalls dort vor Gericht verantworten.

Bisher gibt es keine Hinweise auf die Täterschaft eines Dritten

Für Polizeisprecher Markus Niesczery ist es „ungewöhnlich“, dass sich ein von der Polizei Gesuchter an die Medien wendet. Die Mordkommission „MK Hafen“ werde zwar jede Spur verfolgen, „aber bisher gibt es keine Hinweise auf die Täterschaft eines Dritten“, sagt Niesczery.

Die Mordkommission geht nach wie vor von einer „Spontantat“ aus. Die 25-Jährige sei vermutlich bei einem Streit plötzlich niedergestochen worden. Der Verdächtige, der die Suite im Hotel gebucht hatte, war bisher nicht durch Gewalttaten aufgefallen.