Düsseldorf. .

Im Südpark und im Volksgarten sind sie zu Dutzenden zu finden und bieten einen exotischen Blickfang. Doch die Halsbandsittiche mit markant-grünem Gefieder und rotem Schnabel stehen unter Beobachtung.

Das Bundesamt für Naturschutz prüft, ob die Papageien-Art schädlich für das Öko-System ist. Sollten die Vögel tatsächlich auf eine entsprechende schwarze Liste kommen, könnten sie sogar zum Abschuss freigegeben werden.

„Die Prüfphase läuft noch mindestens bis zum Herbst, das Ergebnis ist völlig offen“, sagt Alfred Leisten vom Naturschutzbund (Nabu) Düsseldorf, und ist sich sicher: „Hier in Düsseldorf wird kein Papagei abgeschossen.“

Population ist konstant

Was vermutet wird: Die Halsbandsittiche würden heimischen Vögeln wie Dohlen, Staren und Grünspechten die Bruträume wegnehmen. Als Höhlenbrüter suchen sie sich meist Löcher auf hohen Bäumen, um die Eier abzulegen. „In Düsseldorf sehen wir kein gravierendes Problem. Bei rund 800 Halsbandsittichen im Stadtgebiet, verteilt von Kaiserswerth bis Unterbach, ist für andere Vögel genügend Platz, um geeignete Brutstätten zu finden“, so Leisten.

Außerdem ist die Population der grünen Exoten, die Knospen, Früchte und Blätter fressen, seit drei Jahren nicht mehr ansteigend, sondern konstant. „Folglich kann man nicht von einem wachsenden Problem sprechen“, betont der Nabu-Experte. Wenn sich dies ändern sollte, könne man beispielsweise ein Fütterverbot anregen.

Auch im Landesumweltamt bleibt man gelassen. „Gutachten aus Belgien und den Niederlanden belegen, dass dort Halsbandsittiche keine größeren Schäden an Flora und Fauna angerichtet haben“, berichtet Carla Michels, Expertin für Artenschutz bei der Landesbehörde. Die Papageien-Art ist inzwischen sogar offiziell in die Reihe heimischer Vögel integriert, weshalb auch für sie ein besonderer Schutz gilt. „In innerstädtischen Parks ist außerdem der Abschuss von Vögeln gesetzlich verboten“, fügt Michels hinzu.

In Düsseldorf waren die Halsbandsittiche in den 80er Jahren erstmals und vereinzelt im Stadtbild zu finden. Sie stammen ursprünglich aus Afrika sowie Asien und wurden als „Käfigvögel“ nach Europa gebracht. Einige sind dann ausgebüxt und haben sich erstaunlich gut assimiliert, obwohl die Witterung hier für sie eigentlich zu kalt ist. 5000 Exemplare gibt es mittlerweile entlang der Rheinschiene, allein 2000 in Köln, weshalb dort die Problematik eine größere sein könnte.