Düsseldorf. .
Geld war knapp bei ihm, aber das wahre Motiv für seine Trickdiebstähle bei Taxifahrern sei ein anderes gewesen: Er wollte nach Hause nach Georgien. Nur um abgeschoben zu werden, habe der die Taten begangen. Das beteuerte jetzt ein Angeklagter (32) im Amtsgericht.
Der Fahrer und Familienvater von drei Kindern gab die Vorwürfe auch gleich zu. Er hat Ende Oktober und Anfang November insgesamt drei Taxifahrern die Börse mit ihren Einnahmen gestohlen, indem er sie geschickt ablenkte.
Er winkte die Taxen aus dem fließenden Verkehr. Weil er mit einem eingegipsten Fuß an Krücken ging, stiegen die Fahrer aus, verstauten seine Tasche im Kofferraum. Währenddessen setzte er sich in den Wagen, nahm die Börse der Fahrer. Wenn die zu ihm kamen, fragte er, ob sie ihn für 30 Euro nach Essen fahren. Sie lehnten ab, er stieg aus.
Schnell reagiert
Dann erst merkten die Fahrer, dass ihr Geld weg war. 120, 170 und 145 Euro erbeutete der Dieb. Der dritte Fahrer reagierte schnell: Er verfolgte den falschen Fahrgast, fasste ihn und hielt ihn fest, bis die Polizei ihn festnahm.
Sechs Wochen Monat später erklärte der 32-Jährige vor Gericht: „Ich hatte gehört, dass man nach Straftaten abgeschoben wird. Ich möchte einfach nur zurück.“ Er habe Autos in Deutschland kaufen wollen. Doch ihm sei sein Geld gestohlen worden. Als seine Familie ihm ein neues Ticket gesandt hatte, hielt man ihn am Flughafen fest, da sein Visum abgelaufen war. Dann habe er auf der Straße geschlafen, Drogen genommen, an Selbstmord gedacht. Bis er von der Abschiebung hörte.
Das Gericht prüfte seine Begründung nicht weiter, sondern verurteilte ihn zu sieben Monaten auf Bewährung. Negativ sei, dass er die Hilfsbereitschaft der Fahrer ausgenutzte. Aber er erreichte sein Ziel: In den nächsten Tagen wird er abgeschoben.