Düsseldorf. . Ausnahmezustand im Düsseldorfer Polizeipräsidium: Die Polizei der Landeshauptstadt koordiniert die bundesweite Fahndung nach Gewaltverbrecher Thomas Feldhofer. Am Freitag brachte sie Fahndungsplakate in Umlauf. Bislang ohne Erfolg. Vom „Polo-Rambo“ fehlt jede Spur.

Die Düsseldorfer Polizei befindet sich in einer Art Ausnahmezustand. Das Präsidium hat am Donnerstag vom LKA den Auftrag bekommen, den als besonders gefährlich eingestuften Gewaltverbrecher Thomas Feldhofer zu schnappen.

Die Polizei löste eine riesige Großfahndung aus, klebte am Freitag außerdem zahlreiche Steckbriefe. Unter Federführung des Leitenden Polizeidirektors Dieter Höhbusch suchen die Düsseldorfer Ermittler nun in ganz Deutschland nach dem Täter. Bisher wohl ohne Erfolg.

„Polo-Rambo“ nahm sieben Geiseln

Angefangen hatte alles am 17. August mit einem Bankraub in Voerde. Danach soll der gebürtige Krefelder weitere Überfälle begangen haben. In Krefeld durchbrach er gar eine Polizeisperre, machte überregional als „Polo-Rambo“ Schlagzeilen. Als er am vergangenen Mittwoch nach einem bewaffneten Überfall auf ein Elektrogeschäft einen Linienbus im Hochtaunus kaperte und sieben Fahrgäste zeitweise in seine Gewalt brachte und schließlich mit einem grauen Peugeot 3008 flüchtete, wurde darauf die Düsseldorfer Polizei beauftragt, die Fahndung gegen den 46-jährigen zu koordinieren.

Ein Fall für Dieter Höhbusch, Chef für Gefahrenabwehr und Strafverfolgung. Er leitet diesen Großeinsatz, der in der Polizeifachsprache unter dem Terminus „BAO“ (Besondere Aufbau-Organisation) läuft. Das heißt im Klartext, dass nach einem bis ins Detail vorbereiteten Generalstabsplan vorgegangen wird. Jeder weiß, was er zu tun hat. Die Kompetenzen sind von vornherein exakt geregelt. Der Führungsstab im Präsidium hat praktisch einen Leitfaden in der Hand. So sollen Reibungsverluste und Pannen vermieden werden.

Ermittler in andere Bundesländer geschickt

Die logistische Herausforderung ist immens, aber bestens eingeübt. Zahlreiche Beamte wurden aus einzelnen Kommissariaten abberufen. SEK-Kommandos und operative Kräfte stehen bereit oder sind schon unterwegs. Düsseldorfer Ermittler werden auch in andere Bundesländer geschickt, um Zeugen aufzusuchen, um jeder Spur nachzugehen. „Unser Alltagsgeschäft läuft hier natürlich weiter“, betont Polizeisprecher Marcel Fiebig. Aber die Festnahme des 46-jährigen Gewaltverbrechers hat derzeit Priorität.