Düsseldorf. .
Die Künstlerin Tita Giese kämpft um ihren mit zahlreichen Bambus-Pflanzen und Palmen gesäumten „Dschungelpfad“ auf der Berliner Allee.
Sollte der Tausendfüßler im nächsten Jahr abgerissen werden, steht ihr grünes Werk im Weg. „Was daraus wird, wissen wir nicht. Das haben wir noch nicht entschieden“, erklärt Bernd Thomas, Referent des Verkehrsdezernenten, auf NRZ-Anfrage. „Wir wissen nur, dass es dort während der Abrissarbeiten des Tausendfüßlers nicht stehen bleiben kann.“
Heute will die CDU/FDP-Mehrheit im Rat gegen die Stimmen der Opposition den 2. Bauabschnitt des Kö-Bogen (Kosten 132 Millionen Euro) und damit den Abriss der über 40 Jahre alten Brücke beschließen. Der Tausendfüßler wird aber nur dann demontiert, wenn Verkehrsminister Harry K. Voigtsberger den Denkmalschutz für die Brücke aufhebt. Er hat vor kurzem einen externen Gutachter eingeschaltet, der den baulichen und technischen Zustand der Brücke untersucht. Erst dann will er sich festlegen. Das kann mehrere Wochen, das kann auch einige Monate dauern. Sollte der Minister dem Abriss zustimmen, dann muss Tita Gieses grünes Kunstwerk ausgebuddelt werden, damit die Abrissbagger zum Tausendfüßler vorrücken können. Noch rechtzeitig vor den Bauarbeiten wird das Verkehrsdezernat die Künstlerin informieren.
Die will natürlich, dass keiner Pflanze auch nur ein Blättchen gekrümmt wird. Und der Tausendfüßler? „Der muss stehen bleiben. Der ist doch wunderschön.“
Tita Giese hat schon neue Pläne: Sie will ihren vor acht Jahren errichteten Dschungelpfad am Tausendfüßler bis zum Theatermuseum verlängern. Die alte Brücke würde so eine besondere grüne Note bekommen. Bereits Anfang der 80er Jahre hatte Giese den ersten Bambus-Dickicht an der Berliner Allee angelegt. Sie setzte sich damals gegen das Gartenamt durch. Die Behörde befürchtete, dass die Pflanzen einen strengen Winter nicht überleben würden. Doch die gedeihen und wachsen.
Tita Giese hat auch mit der bereiften Palmen-Oase am Stresemannplatz für südländischen Flair gesorgt. Längst schweift ihr Blick zur Kö, wo sie den geschundenen Graben mit seltenen Efeu-Pflanzen und reflektierendem Quarzsplit gestalten will. Immerhin: Das Gartenamt prüft ihren Vorschlag. Das Ergebnis steht noch nicht fest.