Düsseldorf. Nach 30 Stunden Suche wurde der Smart, der am Sonntag im Rhein gelandet war, aus dem Fluss geborgen. Drei Spezialschiffe waren unterwegs gewesen, um das kleine Auto irgendwo auf dem Grund zu orten.

Es war wohl die längste Suche nach einem Smart. Über 30 Stunden dauerte es, dieses kleine Auto zu finden, das am Sonntag nahe der Theodor-Heuss-Brücke in Düsseldorf in den Rhein gestürzt war. Drei Spezialschiffe waren unterwegs, um den Smart irgendwo auf dem Grund zu orten. Doch das Auto blieb im trüben Wasser verschwunden. Mehrmals unterbrachen die Männer vom Wasserschifffahrtsamt den Einsatz, weil sie zu erschöpft waren, weil sie nicht wussten, wo sie noch suchen sollten.

Dienstag sollte schließlich die Aktion abgeblasen werden, aber der Kapitän des Peilschiffes ließ nicht locker: Er hatte etwas auf der Aufzeichnung des Echolots gesehen, dass er nicht eindeutig zuordnen konnte. „Noch mal zurück!“, ordnete er an. Der Mann hatte ein gutes Gespür. Tatsächlich lag dort das Auto, nur wenige Meter vom Unfallort entfernt. Geborgen um 15 Uhr.

Eine Stunde zuvor steuerten das Taucherglockenschiff „Carl Straat“ und das Peilschiff „Bingerbrück“ die vermutete Stelle neben der Theodor-Heuss-Brücke an. Auf Nachfragen hieß es: „Lassen Sie uns noch etwas Zeit.“ Doch dann ging alles sehr schnell. Punktgenau landete die blubbernde Taucherglocke auf dem Flussbett. Durch den Überdruck wurde das Wasser rausgedrückt. Die Männer konnten über einen Verbindungsgang in das Innere der Taucherglocke steigen, ohne nass zu werden. Kurz darauf kam die Meldung: „Wir haben ihn!“

Der Smart wurde in der Taucherglocke vertäut, Zentimeter um Zentimeter angehoben und dann auf die Rampe des Peilschiffes gehievt. Blitzblank steht der Wagen da - als wäre der Rhein nichts anderes als eine Autowaschstraße. Das Auto hat nur wenige Dellen.

Relativ nahe am Ufer

Das überrascht selbst Hartmut Streichan etwas, der Chef der Gewässerunterhaltung im Wasserschifffahrtsamt ist. „So ein kleines Auto wird doch wie ein Pingpong-Ball von der Strömung mitgerissen.“

Aber der Wagen lag relativ nahe am Ufer auf Grund. Wäre er in die Fahrrinne gerutscht, „dann wäre er von einem Schiff platt gemacht worden“, erklärt der Rhein-Experte. „Das wäre einfach darüber weg gefahren.“

Für den Verursacher des Unfalls kommt diese ganze Suchaktion teuer zu stehen. Er wird für die entstandenen Bergungskosten zur Kasse gebeten. „Wir werden zwar nicht alles berechnen und wir wollen mit Augenmaß vorgehen. Aber eine fünfstellige Summe wird es wohl werden“, schätzt der Sachbereichsleiter beim Wasserschifffahrtsamt.

Wie berichtet, hatte ein 18-Jähriger den Smart am ungesicherten Ufer neben der Theodor-Heuss-Brücke geparkt. Er habe sich angeblich mit seiner 16-jährigen Begleiterin unterhalten, als dabei plötzlich der Schalthebel bewegt wurde. Der Smart rollte die Böschung runter und stürzte in den Rhein. Die Insassen konnten sich aus dem Wasser retten.