Langenfeld. .
Er hatte Schulden und fürchtete, seine Freundin zu verlieren. Deshalb überfiel ein junger Langenfelder die Sparkassen-Hauptstelle an der Solinger Straße. Die Freundin verließ ihn. Doch das Düsseldorfer Amtsgericht war gnädig.
Am Nachmittag des 26. Juli 2011 ging der Elektrotechniker nur mit einer Sonnenbrille getarnt in die Bank. Der Mitarbeiterin (54) an der Kasse zeigte er die Pistole, die unter seiner Jacke im Hosenbund steckte. Eine Softair-Waffe. Mit 13 400 Euro, floh er und verlor dabei 3000 Euro.
Einen Tag später fuhr er mit der Freundin in seine Heimat in Serbien, um dort zu heiraten. Doch dazu kam es nicht. Denn in der Zeitung erschien ein Foto von ihm in der Bank. Verwandte aus Langenfeld, die zur Hochzeit anreisten, sprachen ihn darauf an. Er brach zusammen, gestand den Überfall. Mit der nächsten Maschine flog er zurück und wurde am Flughafen Düsseldorf festgenommen.
„Ziemlich bescheuert“, fand der vorsitzende Richter, „so fast ohne Maske in die Bank zu spazieren.“ Was er sich gedacht habe? „Gar nichts“, so der Angeklagte. „Es war Verzweiflung.“ Er hatte mit Poker, Black Jack, Hunde- und Pferderennen Schulden gemacht. Nach zwei Jahren zog er die Notbremse, begann, die Schulden zurück zu zahlen. Doch dann verlor er seinen Job. Weder Familie noch Freundin wussten davon: „Ich habe mich geschämt, hatte Angst, sie zu verlieren.“
Die Braut hat tatsächlich erstmal Abstand genommen. Er hofft aber noch auf ein Happy End. Über 8000 Euro hat er der Bank zurückgezahlt, den Rest will er in Raten abtragen. Bei der traumatisierten Bankangestellten hat er sich per Brief und im Gericht entschuldigt: „Es tut mir von Herzen leid. Ich wollte Sie nie verletzen.“ Er hat eine Therapie begonnen - und bald einen neuen Job. Das alles bewog das Gericht zu einer milden Strafe: Zwei Jahre auf Bewährung. „Wir gehen davon aus, dass es ein einmaliges Fehlverhalten war“, so der Richter.