Düsseldorf. .

Der erste Mieter für den Kö-Bogen ist gefunden. Die Macher des Mode- und Lifestyle-Kaufhauses „Breuninger“ haben einen Kontrakt für den ersten Libeskind-Bau unterschrieben. Ab Herbst 2013 beziehen die Stuttgarter, die bundesweit zehn Kaufhäuser betreiben, am Schadowplatz rund 15 000 Quadratmeter. Damit kehrt „Breuninger“ nach Düsseldorf zurück, nachdem das Unternehmen vor fünf Jahren seine Filiale in der Landeshauptstadt dicht gemacht hatte. „Es ist sehr erfreulich, dass wir solch ein hochkarätiges Traditionshaus gewinnen konnten“, frohlockte OB Dirk Elbers.

Unterdessen dauern die Zwistigkeiten rundum das Kö-Bogen-Projekt weiter an. Rund ein Dutzend Grüne und Sozialdemokraten zelebrierten gestern Mittag vor dem Rathaus ihr „Stuttgart 21 im Westentaschen-Format“. Sie präsentierten Transparente mit Aufschriften wie „Kö-Bogen statt K.O.-Bogen“ und „Bau(m)stopp!“ Es geht um Baumfällungen, über die Dezernent Stephan Keller die Bezirksvertretung 1 informierte. Demnach sollen Ende Oktober im Hofgarten 19 Hölzer weichen. „Das ist hinlänglich bekannt und wurde vor mehr als einem Jahr vom Stadtrat beschlossen. Ich wundere mich, warum ausgerechnet jetzt Protest aufkommt?“

Die Axt im Walde

„Ganz einfach: Weil sich die Voraussetzungen entscheidend geändert haben“, betonte die Grüne Clara Deilmann. Denn in den kommenden sechs Wochen steht der Entscheid von NRW-Bauminister Harry Voigtsberger an, ob der Tausendfüßler überhaupt geplättet werden darf. Und sollte der SPD-Politiker sein Veto einlegen: „Dann könnte der geplante Nord-Süd-Tunnel wesentlich kürzer als geplant und der Hofgarten ganz anders gestaltet werden“, sagte Grünen-Bezirksvertreterin Ingrid Landau. Folglich dürfe man jetzt nicht vollendete Tatsachen schaffen und buchstäblich die Axt im Walde walten lassen.

„Die Arbeiten für ersten Bauabschnitt zum Kö-Bogen und der Minister-Entscheid haben überhaupt nichts miteinander zu tun“, hielt Keller dagegen. Falls die Entscheidung über den Tausendfüßler Ende Oktober noch nicht gefallen ist: Sollte man da nicht, auch aus Respekt vor dem Minister, die Baumfällungen aussetzen, wollte die SPD wissen. Kellers klare Antwort: „Nein!“