Düsseldorf. .
Der hohe Goldpreis beschert den Ankaufstellen in Düsseldorf einen Kundenansturm.
Goldankaufstellen verlieren in diesen Tagen langsam ihr Schmuddel-Image. Täglich steigt der Preis für den Edelrohstoff, am Donnerstag kostete eine Feinunze (rund 31 Gramm) 1662, 38 Euro. Damit erreicht der Goldpreis ein Rekordhoch, wie es in den letzten 20 Jahren nicht mehr vorgekommen ist. Allein in den vergangenen drei Jahren ist der Preis seit Beginn der Finanzkrise um fast 1000 Euro gestiegen. Kein Wunder also, dass viele Menschen die Chance nutzen und Familienschmuck, goldene Bestecke oder Zahngold zu verkaufen, um an etwas Extra-Geld zu kommen.
Wenn es nach den Besitzern einiger Düsseldorfer Goldankaufstellen geht, rennen ihnen die Leute förmlich den Laden ein. „Seit vier Tagen haben wir deutlich mehr Kunden als sonst“, sagt Keiwan Khafaf von Gold One in der Kölner Landstraße. Sobald sich die Nachricht vom steigenden Goldpreis verbreitet habe, seien die Reaktionen abrupt gekommen.
Oft kämen die Leute mit Zahngold, erzählt Mauro Nicoletti, Mitarbeiter des Düsseldorfer Schmuckhauses in der Nordstraße. Immerhin 70 Euro bekomme man für vier bis fünf Gramm. Weil der hohe Goldpreis in engem Zusammenhang mit der Rezension in den Vereinigten Staaten liegt, rät Nicoletti, die Krise zu nutzen. „Viele Leute haben jahrelang gewartet, bevor sie ihr Gold verkaufen, aber jetzt ist es Zeit, sich davon zu trennen“, rät er.
Im Gegensatz zu den Banken, die ihren Kunden je nach Vermögenssituation weiterhin dazu raten, in Gold zu investieren, sagt ein Mitarbeiter von Gold Funke in der Schadowstraße: „Ich würde jetzt niemandem empfehlen, Gold zu kaufen. Das wäre viel zu teuer.“ Seine Kunden seien oft erstaunt über den Betrag, mit dem sie nach dem Verkauf das Geschäft verlassen. „Oft kommen ältere Damen vorbei, die ihre niedrige Rente aufbessern wollen“, sagt er, betont aber, dass es keinesfalls immer Geldnöte seien, die die Leute zu ihm trieben.
Nachvollziehen kann aber auch Gerd Meyer von der Stadtsparkasse die derzeitige Tendenz. „Für viele ist der Goldpreis ein Anreiz, ihr Vermögen in zahlbare Münze umzutauschen“, sagt er. Für diejenigen, die keine Goldvorräte zu Hause haben, hat Meyer noch einen Tipp: „Weil auch der Silberpreis steigt, lohnt es sich, ältere Euromünzen aufzuheben. Die hatten nämlich noch vor einem Jahr einen deutlich höheren Silberanteil als jetzt.“