Düsseldorf. .
Was haben ein Mallorca-Urlauber, ein Käfer-Motor und ein lebender Hummer gemeinsam? - Richtig: Sie alle müssen in den Abflug-Terminals auf ihre Abfertigung warten. Wirklich wahr, auch Reiseexoten kommen dem Zoll nicht selten unter: Zum Ferienbeginn rechnet der Flughafen außer mit diesem ungleichen Trio allein in der ersten Woche mit 550 000 Passagieren und deutlich über einer Million Gepäckstücken.
Während die Fluggäste meist sehnsüchtig den Abflug erwarten, arbeiten hinter den Kulissen des Flughafens 18 200 Menschen: in der Gepäckabfertigung, den Personenkontrollen, der Flughafensicherheit und auf dem Rollfeld. Mit der Abfertigung von täglich bis zu 700 Flügen hat das Personal jetzt mächtig viel zu tun.
18 Tonnen Müll
Ob bis zum Flug alles reibungslos abläuft, das hängt zum großen Teil auch von den Passagieren ab. „Je mehr Handgepäck der Reisende mitführt, desto länger dauert das“, beschreibt Jörg Rittner von der Bundespolizei ein alltägliches Problem. Immer wieder hört er auch den folgenden, die Reise oft spontan beendenden Satz: „Oh, mein Ausweis ist ja abgelaufen“. Seltener, aber doch noch regelmäßig, sind die Fluggäste über die Handgepäcks-Vorschriften miserabel informiert: „Ich staune über Leute mit einer Literflasche Ketchup“, schüttelt Rittner den Kopf. So wandern monatlich 18 Tonnen in den Flughafenmüll.
Die Gepäckabfertigung läuft unterdessen auf Hochtouren. In zwei Hallen verteilen die Arbeiter täglich im Schnitt 50 000 Gepäckstücke auf die Flugzeuge, bei maximaler Auslastung sogar 10 000 in der Stunde. Unter den Millionen Reisetaschen, Koffern und Rucksäcken finden sich immer wieder ganz besonders kuriose Stücke. So wollte ein Autoliebhaber gerne den Motor eines VW-Käfers in einer 145 Kilogramm schweren Holzkiste transportieren, aus einer Reisetasche klackerten einst die Scheren eines lebenden Hummers, wieder ein anderes Mal hatte eine ältere Dame einen 1,45 Meter hohen und über hundert Kilogramm schweren Koffer dabei.
Ungeachtet solcher Gepäck-“Exoten“ werde das Gepäck im Trend der letzten Jahre „immer größer und schwerer“, so Michael Hanné, Leiter des Geschäftsbereichs Operations.
Drei Millionen Passagiere
Mehr als drei Millionen Fluggäste will der Flughafen in den Sommerferien abfertigen. Allein in der ersten Ferienwoche bis zum 29. Juli rechnet der drittgrößte Flughafen Deutschlands mit 550 000 Passagieren. Die rund 70 Fluggesellschaften haben für die Ferienzeit mehr als 28 000 Starts und Landungen angemeldet