Düsseldorf..

Die Sicherheitsmaßnahmen für die große Kirmes am Rhein in Düsseldorf wurden verstärkt. Mehr als drei Leute pro Quadratmeter sind in den Festzelten nicht zugelassen. Deswegen standen am Samstagabend viele Besucher enttäuscht vor den Zelten im Regen.

Feuchtfröhlich, ok. Aber den Samstagabend auf der Rheinkirmes in Düsseldorf hatten sich Jenny Wißberner (25) und ihre Freundinnen irgendwie anders vorgestellt. Um 21.20 Uhr stehen sie buchstäblich bedröppelt vor dem Schlösserzelt.

Gegen den fiesen Dauerregen helfen nur die Plastikponchos. Denn rein darf der Damenclub aus Eller und Oberbilk nicht. „Sorry, wir sind voll“, sagt der Security-Mann und meint damit natürlich das Zelt. Drinnen sind drei Menschen pro Quadratmeter das Maß aller Dinge. Die nach dem Loveparade-Unglück verschärften Sicherheitsbestimmungen ließen am Samstag viele Kirmesbesucher im Regen stehen.

Zwei raus, zwei rein

„Ich finde das völlig in Ordnung. Wegen der Sicherheit. Und dann ist in den Zelten auch nicht mehr so ein Gedränge“, sagt Jenny Wißberner. Warten auf den Einlass wie vor einer Luxus-Lounge? Ein völlig neues Kirmesgefühl, für das nicht alle Besucher Verständnis zeigten. „Hier ist es nicht mehr so wie früher“, klagte ein Mittvierziger muffelig. Andere gaben die Parole aus: „Kommt, wir gehen in die Altstadt. Da finden wir auf Anhieb einen Platz und müssen nicht rumstehen.“

Drinnen merken sie davon nichts. Alle Betriebe haben die Anzahl ihrer Sicherheitsleute verdoppelt: Acht breite Schultern statt – wie früher - vier; andere zehn statt fünf. Ob Live-Band oder DJ ist den Gästen scheint’s Schnurz: Bereits kurz vor neun Uhr sind alle Zelte rappelvoll mit 1000 bis 1800 Gästen. Zum Beispiel Frankenheims Stadtstrand. An den Ein- und Ausgängen klicken die Zählgeräte. Ab sofort heißt die Parole: Zwei raus, zwei rein. Schulterzucken in der Warteschlange, der Kellner bringt schon mal die erste Runde vor die Tür. Sicherheitsmann Arndt Wartenberg sagt: „Im Zelt haben wir eine Superstimmung. Am Eingang hat sich am Freitag und heute noch niemand beschwert. Keine Probleme.“

Große Kirmes am Rhein 2011

.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
.
. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
.
. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool | Unbekannt
.
. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool | Unbekannt
.
. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool | Unbekannt
.
. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool | Unbekannt
.
. © Lars Heidrich / WAZ FotoPool | Unbekannt
1/23

Ein paar Schritte oberhalb, vor dem Zelt der Hausbrauerei Schlüssel“, wächst die Warteschlange auf 20 Meter und steht im Schulterschluss quer zum Strom der Kirmesflaneure. Da ist es fast ein Segen, dass es unablässig plästert. An einem Sommer-Sonne-Super-Samstag würde man jetzt an dieser Stelle von den Besuchermassen vorangeschoben. Da stünden die Schlüssel-Fans vermutlich nicht lange im Weg. Hier fehlt ein Wartebereich vor dem Zelteingang.

Keine breiteren Eingänge

Neben der peniblen Partyvolkszählung, und dem verdoppelten Sicherheitspersonal sollen die Ein- und Ausgänge breiter geworden sein. Das ist zumindest optisch bei der Schumacher-Scheune, beim Schlüssel und bei Frankenheim nicht der Fall. Dort sind Ein- und Ausgänge trichterförmig angelegt und mit Seilen, Baustellen-Barrikaden oder Bierkastenpulten als Einlassschleusen ausgelegt. Im Fall der Fälle stünden diese Sperren im Weg; also besser die Notausgänge benutzen als den Hauptein- und Ausgang.

Völlig unbeeindruckt von dem Sicherheits-Rummel zeigt sich das Bayernzelt. Es steht Besuchern über die gesamte Breite der Kopfseite offen. Die Sicherheitsleute am Eingang zeigen Präsenz, zählen aber nicht. Denn innen sitzen die Besucher an klassischen Biertischen und lauschen der Live-Musik. Geschunkelt wird am Tisch, getanzt auf der Freifläche vor der Bühne. Ganz klassisch und völlig entspannt.

  • Der NRZ-Tipp für Kirmesbesucher, die als Gruppe mit fünf oder mehr Freunden anrücken: früher kommen! Und bereits bis 20 Uhr ein Party-Festzelt erobern. Denn zu später Stunde werden Großgruppen nirgendwo auf einen Rutsch Einlass finden.