Düsseldorf. .
Der mit den berüchtigten Hells Angels befreundete Düsseldorfer Motorrad-Club „The Clan 81“ baut einen Stützpunkt in Düsseldorf-Gerresheim auf. Der Club gibt sich harmlos, doch die Polizei will ein Auge drauf haben.
Die Gruppe „The Clan 81“, Fans der berüchtigen Rockerbande Hells Angels, errichtet einen Stützpunkt in Düsseldorf-Gerresheim. Die Gruppe hat zwei Etagen des ehemaligen Bunkers an der Heyestraße angemietet. In der ersten Etage wollen die Motorrad-Rocker einen Clubraum einrichten, im Erdgeschoss soll laut eigenen Angaben „eine ganz normale Gaststätte“ betrieben werden, deren Außenwände bereits in den Farben der Hells Angels bemalt wurden: rot-weiß.
Zuerst hieß es, man suche einen Proberaum, um Musik zu machen. Die Adresse hatten die Rocker vom früheren CDU-Ratsherrn Gunther Philipps, gleichzeitig Vorsitzender der Werbegemeinschaft, der davon ausging, dass es sich um einen Jugendhilfeverein handelte. Doch mit Musik hatten die Interessenten plötzlich nicht mehr so viel im Sinn. Als sie die Gelegenheit erkannten, eine Etage für ihren Treff sowie ein früheres Restaurant anzumieten, griffen sie zu.
Polizei will das beobachten
Die Politik erfuhr davon erst jetzt. „Ich bin darüber natürlich nicht erfreut“, sagte Bezirksvorsteher Hanno Bremer (CDU). „Ich weiß nicht, welche rechtlichen Möglichkeiten wir haben. Wir wollten diese Gegend doch aufwerten, wir planen Wohnungsbau und suchen Investoren.“
Das bereits informierte Polizeipräsidium erklärte, auf den Motorradclub in Gerresheim „ein Auge zu werfen.“ Sprecher Andreas Czogalla. „Wir werden das beobachten. Aber solange sie sich gesetzestreu verhalten, gibt es keinen Grund einzuschreiten.“
Vor zwölf Jahren hatte die Polizei das Hauptquartier der Hells Angels am Vogelsanger Weg in Mörsenbroich dicht gemacht. Über 300 Polizisten stürmten damals das Gelände - an der Spitze fuhr ein gepanzertes Fahrzeug. Einigen Festgenommenen wurde damals die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.
Club gibt sich harmlos
Der Düsseldorfer Club „The Clan 81“ mit 20 Mitgliedern gibt sich ganz harmlos. „Natürlich sind wir mit den Hells Angels befreundet“, erklärt einer von ihnen. „Aber wir sind ganz liebe Leute und gesetzestreu. Wir sehen nicht ein, dass wir verunglimpft werden, nur weil wir eine Lederkutte tragen und jeder Zweite von uns eine Harley Davidson fährt. Wir verstehen die Aufregung um uns nicht“, sagte er und renovierte weiter. Schließlich soll das Lokal bald fertig sein. „Wir müssen auch unser Geld verdienen.“