Düsseldorf.

Es quietscht so nervend, dass die Ohren weh tun. Es kreischt in den Waggons der Silberpfeile der Düsseldorfer Rheinbahn, wenn die Wagen um Kurven fahren.

Der Krach stammt von den Gelenken, den drei oder vier Drehgestellen zwischen den vier oder fünf Waggon-Teilen. Die NRZ hat es erlebt, und Leser Wilfried Brandt hat sich wegen des „Kreischalarms“ schon bei Rheinbahn und Erbauer Siemens beschwert. Ursache sind erneut Konstruktionsschwächen bei den Silberpfeilen -- nachdem diese Wagen wegen Rissen bereits Anfang 2009 bei Siemens komplett saniert werden mussten.

Die Niederflurbahnen mit acht (NF 8) und zehn Achsen (NF 10) haben zwischen den Waggonteilen Gelenke, unter denen die Einheiten mit den Rädern liegen. Laut Rheinbahnsprecherin Heike Schuster drehen sich diese Gelenke aus Metall in einer Kunststoff-Schiene aus Teflon. Die müsste offensichtlich geschmiert werden -- was aber nicht vorgesehen ist. „Ein Mangel vom Hersteller“, sagt Schuster lakonisch. Das Problem sei auch bei Hersteller Siemens und den Technikern der Rheinbahn bekannt, „die suchen gemeinsam nach einer Lösung.“ Die fehlende Schmierung hatte Leser Brandt vermutet und bei Siemens nachgefragt -- im November 2010. Er bekam bis heute keine Antwort.

Sprecherin Schuster versucht eine lebenspraktische Lösung: „Wenn es in der Bahn laut quietscht, sollen Fahrgäste den Fahrer benachrichtigen. Der kann dann den Wagen in die Werkstatt schicken.“

Außerdem entsteht bei den Niederflurbahnen ein klopfendes Geräusch, das von den Rädern stammt. Die sind bei den niedrigen, rund 40 Tonnen schweren Bahnen NF 10 und den 30 Tonnenschweren NF 8 kleiner, verschleißen daher schneller und müssen in kürzeren Intervallen als bei den alten Bahnen in der Werkstatt wieder rund gedreht werden. Schuster: „Die Bahnen sind bequem für die Fahrgäste, aber sie haben eben auch Nachteile."