Düsseldorf. .
Der Vorstoß der Aktionsgemeinschaft Düsseldorfer Heimatvereine (AGD), nach der Fertigstellung des Kö-Bogen und der Autotunnel keine Straßenbahnen mehr durch den Hofgarten fahren zu lassen, ist gestern im Rathaus praktisch abgeschmettert worden. Düsseldorfs wichtigste Straßenbahn-Linie 701 muss weiter über die Kaiserstraße zur Berliner Allee und damit durch den City-Park geführt werden, so der eindeutige Tenor im Ordnungs- und Verkehrsausschuss.
AGD-Vorsitzender Edmund Spohr hatte im Zusammenhang mit der Wehrhahnlinie und dem Kö-Bogen an einem neuen ÖPNV-Netz gestrickt. Kernpunkt: Die Linien 701, 706 und 715 werden umgeleitet, neben dem künftigen U-Bahnhof Schadowstraße entsteht außerdem ein unterirdischer Busbahnhof.
„Alle Vorschläge werden von uns geprüft“, versicherte Verkehrsdezernent Stephan Keller. Aber von einem ganz wesentlichen Punkt weicht er nicht ab: Die Linie 701 wird auf ihrer jetzigen Trasse weiter durch den Hofgarten fahren. „Sie ist die Hauptschlagader in unserem Straßenbahn-Netz“, sagte er und erhielt dafür Zustimmung von den Grünen bis zur CDU.
Keller betonte, dass die Haltestelle der Linie 701 am Jan-Wellem-Platz in Zukunft von 17 000 Ein- und Aussteigern benutzt wird. Fast jeder Dritte wird von dort in den neuen U-Bahnhof gehen und in die Wehrhahnlinie umsteigen. Würde die 701, wie von Spohr vorgeschlagen, stattdessen über die Jacobistraße fahren, müssten die Fahrgäste von dort 380 Meter bis zum Jan-Wellem-Platz und 650 Meter bis zur Kö zu Fuß zurücklegen. Zum U-Bahnhof Jacobistraße wären es noch 230 Meter. „Die Erreichbarkeit der Innenstadt würde sich erheblich verschlechtern“, antwortete Keller auf eine Anfrage der CDU.
Das Verkehrsdezernat will mit der Rheinbahn bis Mitte des Jahres verschiedene Varianten erarbeiten, wie das oberirdische Liniennetz aussehen soll, wenn die Wehrhahnlinie fertig ist. SPD-Fraktionschef Markus Raub hält für die Diskussion eine Bürgerbeteiligung für dringend erforderlich, zumal nicht ausgeschlossen werden kann, dass einige Stadtteile von der City abgekoppelt werden könnten, falls Linien verändert oder gar eingestellt werden. Eine konkrete Zusage für eine Bürgerbeteiligung wollte Keller zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht machen. Er versprach aber: Für die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs wird sich nichts verschlechtern. Da wird ihn der Ausschussvorsitzende Martin Volkenrath bei Wort nehmen.
Drängelgitter
an den Übergängen
Die SPD will wissen, wie die Fußgänger und Radfahrer im Hofgarten sicher über die Bahngleise geführt werden. „Müssen etwa Drängelgitter angebracht werden?“, fragte Matthias Herz. Die würden gerade ältere Passanten und Radfahrer behindern. Eine detaillierte Antwort konnte hier der Dezernent noch nicht geben, es werden aber „alle Personengruppen“ diese Übergänge „uneingeschränkt nutzen“ können.