Die Wut war nicht zu überhören, die gefühlte Temperatur im Rathaus gestern war mindestens so hoch wie die vor der Tür: Anlass zu Schimpf und Schande über die Verwaltung und den Geländeentwickler Aurelis gab die geplante Straßenbenennung im Pempelforter Neubaugebiet Quartier Central.

Friederike Mikoleit donnerte für die CDU und alle anderen Parteien auch: „Es kann nicht sein, dass das Interesse eines Investors höher gestellt wird, als das der Bezirksvertretung.” Die sei „ausgetrickst” worden.

Denn die Bezirksvertreter waren zu keiner Zeit beteiligt. Obwohl der Rat letztendlich wegen der überörtlichen Bedeutung zu entscheiden hat, wurde schon mal festgezurrt: Im Quartier soll's französisch werden. Die Entlastungsstraße nördlich des Wehrhahns soll Toulouser Allee heißen, die Anliegerstraßen in den Stadtgärten nach Marc Chagall (Maler), Berty-Albrecht (Widerstandskämpferin), Maurice Ravel (Komponist) und der südliche Park nach Louis Pasteur (Wissenschaftler) benannt werden. Clara Deilmann (Grüne) war besonders erbost: Denn ihre Fraktion hätte den französischen Widerständler Joseph C. Roissaint ins Gespräch bringen wollen, der in Derendorf und Pempelfort als Pfarrer aktiv war. Während die Grünen sich enthielten, stimmten die anderen Fraktionen zu. Damit, so Bezirksvorsteherin Sabine Schmidt, der OB nicht wieder einen Beschluss zu beanstanden hat. aly