Düsseldorf. Die Stadt trauert um einen charismatischen Politiker. Am 25. Dezember starb Ehrenoberbürgermeister Josef Kürten im Alter von 82 Jahren.

Respekt und Anerkennung über alle Parteigrenzen hinweg: Fast ein halbes Jahrhundert lang hat sich Josef Kürten politisch für Düsseldorf engagiert. Mit 24 Jahren begann er seine Karriere in der Jungen Union. Er war fast zwölf Jahre Bürgermeister, bevor er 1979 für fünf Jahre als Oberbürgermeister an der Spitze des Stadtrates stand. Es wären sogar mehr Jahre geworden, wenn bei der Abstimmung zur Wahl des Stadtoberhauptes 1984 keine Patt-Situation aufgetreten wäre. In dem erforderlich gewordenen Losverfahren wurde der Name seines Gegenkandidaten Klaus Bungert gezogen.<

Trotzdem hat sich Josef Kürten weiter für seine Stadt eingesetzt, drei Wahlperioden lang, zwei davon als Bürgermeister. Auch 1989 hätte Josef Kürten noch einmal Oberbürgermeister werden können - mit den Stimmen der Republikaner. Er lehnte ab.

„Vergesst nicht die auf der Schattenseite“ hatte Kürten seine aktiven Kollegen ermahnt, als er 2002 zum Ehrenoberbürgermeister ernannt wurde. Er hat sie nie vergessen! Der Verdienstkreuz-Träger setzte sich im Stadtrat für die Betreuung von Senioren und Menschen mit Behinderung ein. 1964 war er Mitbegründer des „Vereins Düsseldorfer Altenbetreuung, Jugendpflege und Behindertenhilfe.“

An seinem 70. Geburtstag sammelte er 47 000 Mark, die unter anderem an Unicef gingen. 1993 half er spontan einer Mutter, schenkte ihr 1400 Mark, die die Frau an Sozialhilfe zurückzahlen musste, weil sie mit ihrem behinderten Sohn in den Urlaub gefahren war. Auch in anderen Politikbereichen prägte Kürten die Stadt, etwa in der Finanz- und Wirtschaftspolitik.

„Mit Josef Kürten verlieren wir einen profilierten Kommunalpolitiker, der sich immer engagiert für die Belange seiner Heimatstadt eingesetzt und die dynamische Entwicklung Düsseldorfs entschieden mitbestimmt hat“, sagte Oberbürgermeister Dirk Elbers gestern. „Sein kommunalpolitisches Leben und Handeln war, motiviert durch seinen starken christlichen Glauben, von einem hohen sozialen Bewusstsein geprägt“, so Elbers.

Unvergessen bleibt Kürtens Engagement für seine Heimatstadt. Wie hatte er doch einst gesagt: „Ich liebe dieses Düsseldorf.“