Düsseldorf. .

Es war ein besonders hartes Jahr für das Morddezernat - das diesmal nicht nur nach deutlich mehr Verdächtigen suchen, sondern in zwei Fällen auch äußerst aufwendige und komplizierte Ermittlungen anstellen musste.

Dass die Zahl der „Straftaten gegen das Leben“ in einem Jahr von elf auf 21 Toten in die Höhe schnellte, hält Staatsanwalt Christoph Kumpa für einen Zufall. „Eine andere Erklärung gibt es nicht.“ Im Vorjahr starben sechs Menschen durch Gewalt, in diesem Jahr waren es schon zehn. Dem Kriminalkommissariat KK 11 gelang es, die meisten Verdächtigen zu ermitteln und festzunehmen. Zwei Doppelmorde sind noch ungeklärt.

Hauptkommissar Udo Moll ist der Mann, der mit seinem Team, das so präzise wie ein Uhrwerk arbeitet, einen der ungewöhnlichsten Doppelmorde in der Düsseldorfer Kriminalgeschichte aufklären soll. Dabei wendet er auch ungewöhnliche Methoden an. Der Cheffahnder lässt auf der möglichen Fluchtstrecke von Düsseldorf bis Hessen und Thüringen sämtliche Fotos von Überwachungskameras an Tankstellen und Restaurants sowie die Aufnahmen von Radarblitzern auswerten, in der Hoffnung, dass er auf einem Bild die beiden Mörder findet. Auch heute, sechs Monate nach dem Doppelmord an der Altenbrückstraße 43 in Hassels, stecken die Fahnder mitten in der Ermittlungsarbeit, um Stück für Stück zum Puzzle zu setzen.

Es war der 17. Juni als die beiden Täter in die Wohnung des früheren Regierungsbaudirektor Helmut S. drangen, ihn und seine 39-Jährige Tochter Mara mit Kopfschüssen regelrecht hinrichteten. Die Tochter setzte zuvor noch einen Notruf ab. Die aufgezeichneten Sprachfetzen der Täter zählen heute zu den wichtigsten Beweisstücken. Geld und Gold im Wert von 150 000 Euro ließen sie zurück.

Auch ungelöst: Ein 86-jähriger Senior und seine Lebensgefährtin (91) werden am 4. September in ihrer Wohnung an der Kettwiger Straße 5 tot aufgefunden. Zuerst gab es keine Anzeichen von Gewalt. Doch bei der Obduktion wurden bei Beiden Quetschungen am Brustkorb festgestellt . In der Wohnung fehlte eine EC-Karte, mit der später 7000 Euro in Hannover und in Griechenland abgehoben wurden. Eine neue Spur gibt es nicht.