Der Tausendfüßler wird aus Sicherheitsgründen zusätzlich gestützt. Diese Konsequenz zog die Stadt nach der jüngsten Panne beim U-Bahn-Bau.

Wie berichtet sackte nur wenige Meter neben einem Brückenträger der Boden ab, bildete sich ein vier mal vier Meter großer Trichter. Aus bisher ungeklärter Ursache waren 30 Kubikmeter Erde in einen Schacht gesickert.

Der Schacht und das Loch sind längst wieder mit Kies verfüllt. Insofern besteht eine Gefahr für den Tausendfüßler nicht. Sehr wohl sind aber umfangreiche Vorsichtsvorkehrungen nötig, damit der zwölf Meter tiefe sogenannte „Kompensations-Injektionsschacht“ wieder freigelegt werden kann. Auf ihn sind die Bauarbeiter dringend angewiesen. Denn ab Frühjahr fräst sich die riesige Tunnelbohrmaschine durch den Untergrund. Von dem Schacht sollen Rohre in den Boden fürhen, um bei Bedarf Beton ins Umfeld zu pressen und für eine gute Festigkeit zu sorgen.

Frühestens in drei Wochen beginnen die Arbeiten, um den Kies aus dem Schacht zu holen. Bis dahin werden zwei Träger des Tausendfüßlers mit Stahlrohren zusätzlich verstärkt. Damit werde sichergestellt, dass „im Falle geringer Verdrehungen oder Setzungen“ die Sicherheitsgrenzwerte nicht überschritten werden, so Baudezernent Gregor Bonin. Der Schacht selbst, der an einer noch nicht identifizierten Stelle ein Leck hat, wird von außen mit Spritzbeton abgedichtet. Mit gezielten Rammstößen will man feststellen, ob sich irgendwo wieder Erde gelockert oder Hohlräume gebildet haben. Die städtische Kleine Kommission hat das gemeinsame Konzept des Verkehrsmanagements und des Baukonzernes Bilfinger Berger abgenickt. Vorsitzender Andreas Hartnigk. „Für einen sicheren Bau der Wehrhahnlinie wird alles getan,“

Die Kritik des Geologischen Dienstes NRW, nicht vor dem Bau der Wehrhahnlinie nach der Tragfähigkeit des Untergrundes nachgefragt zu haben, weist Andrea Blome, Leiterin des Verkehrsmanagements zurück. „Wir haben schon in der Planungsphase eigene Gutachter beauftragt und Kernbohrungen gemacht. Außerdem gab es in der Innenstadt schon schon viele Bauvorhaben mit tiefen Baugruben. Wir kennen den Boden hier sehr genau.“

Nach Angaben des Geologischen Dienstes NRW seien Untergrundschichten bei Städten am Rhein „nicht immer gefahrlos“. Der Leiter Josef Klostermann sagte in einem Fernsehinterview, dass sich bei einer Tiefe von rund 30 Metern gut sortierte Feinsande verflüssigen können, wenn Wasser entzogen wird. Mögliche Folge: ein Hohlraum. Die Stadt dagegen versichert: In Düsseldorf besteht keine Gefahr.