Düsseldorf. .

Es ist kalt - und so bleibt es auch erst einmal. Der Winter ist da, spätestens seit Montag hat er den Alltag der Menschen mit Schneematsch und Eisglätte fest im Griff.

Das macht sich schon auf dem Weg zur Arbeit bemerkbar: Allein auf der Autobahn 57 stauten sich gestern Morgen die Pendler zu einer Autoschlange von teilweise 20 Kilometern Länge, die Polizei spricht von einer „angespannten Verkehrslage“.

Leider kam es auch vermehrt zu Unfällen, wie Polizeisprecher Markus Niesczery weiß: „Zwischen Montagnachmittag und Dienstagmorgen gab es 139 witterungsbedingte Unfälle im Raum Düsseldorf“. Autofahrer rutschten von der Fahrbahn, prallten gegen Leitplanken, fuhren auf andere Wagen auf. Sechs Menschen wurden dabei leicht verletzt, Schwerverletzte gab es zum Glück keine.

150 Tonnen
Salz verstreut

Den Gesamtschaden beziffert die Polizei auf eine Summe von 378 000 Euro. Niesczery rät, „sich schon am Abend auf die Wetterbedingungen des nächsten Tages vorzubereiten“ Außerdem ist eine M+S-Bereifung ab sofort Pflicht!

Damit sich überhaupt etwas bewegt, müssen die Straßen frei sein. Der Awista-Winterdienst ist deshalb seit Montag im Einsatz. Mit 33 Fahrzeugen haben die Mitarbeiter für freie Straßen gesorgt, waren vor allem auf Brücken und Straßen mit Gefälle und starken Kurven wie zum Beispiel der Ludenberger Straße unterwegs. Aber auch Nebenstraßen in Wohngebieten und Radwege wurden bedient. „150 Tonnen Streusalz haben wir in der ersten Schneenacht verbraten“, so Ralf Böhme von der Awista. Man sei besser vorbereitet als letztes Jahr, da fehlte es vor allem an Streugut: „Neben 750 Tonnen Splitt verfügen wir über einen Streusalzvorrat von 2350 Tonnen – 400 Tonnen mehr, als im letzten Jahr.“ Damit es nicht wieder zu Engpässen kommt, hat die Awista nun zwei Lieferantenverträge abgeschlossen. „Innerhalb von 48 Stunden erhalten wir im Bedarfsfall Nachschub“, so Böhm.

Bürger in der
Streupflicht

Auch bei der Rheinbahn hat man aus den letzten beiden Wintern gelernt. „Wir arbeiten enger mit der Awista zusammen und haben personell aufgestockt“, sagt Unternehmenssprecher Georg Schumacher. Verspätungen ließen sich aber nie ganz ausschließen. Ein As im Ärmel der Rheinbahner seien die alten Bahnen, die weiterhin gewartet und im Winter eingesetzt werden. Die alten Eisen kommen mit Schnee und Eis gut klar. Anders die neuen Silberpfeile: Die Computertechnik schaltet auf Störung, wenn die Räder mal durchdrehen, und die Bahn stoppt. Immerhin: Die Generalprobe am ersten Schneetag haben Straßenbahn und Co. ohne Zwischenfälle gemeistert. Probleme gab es hingegen am Montag in der Luft. Der Flughafen musste von 17 bis 18.20 Uhr geschlossen werden, erst nach der Schneeräumung konnten wieder Flugzeuge landen.

Abseits von Luft, Straße und Schiene können auch Gehwege zur Stolperfalle werden. Hier müssen die Bürger selbst ran: An Werktagen gilt die Streupflicht von 7-20, an Sonn- und Feiertagen ab 9 Uhr. Salz ist nur an gefährlichen Stellen wie Treppen erlaubt, ansonsten müssen sich die Privat-Streuer mit Sand oder Granulat behelfen.