Inmitten einer Baustelle für eine neue Dependance des Berufskollegs Bachstraße verkündete OB Dirk Elbers gestern zufrieden das Ende der Bauarbeiten bei der Sanierung der Düsseldorfer Schulen, für die von der Stadt insgesamt 24 Millionen Euro investiert wurden.

In den Ferien wurde an 74 Schulen für über 13 Millionen Euro saniert, umgebaut, modernisiert. Aus dem Konjunkturprogramm II des Bundes kamen nochmals zehn Millionen Euro, die in 37 Schulbaustellen flossen. Ob Malerarbeiten, neue Fenster, neue Türen oder neue Leitungen für Computer: Fast alle Arbeiten seien in den Ferien auch rechtzeitig fertig geworden, meinte Elbers freudig.

Vehementen Widerspruch gibt es dagegen von Wolfgang Scheffler (Grüne), Oberstudienrat und Vorsitzender des Schulausschusses: „An 30 Schulen sind die Arbeiten nicht fertig geworden oder gar nicht angefangen. Außerdem scheint mit zweifelhaft, ob die Planer etwas vom Schulalltag verstehen. So wurde an der Hauptschule Emil-Barth-Straße, die kaum genug Anmeldungen von Schülern hat und vielleicht auf die Liste der Schließungen kommt, eine Mensa angebaut. Die brauchten aber eher Leibniz-, Lessing-Gymnasium oder ebenso dringend das Benrather Schlossgymnasium mit Realschule. Da hat die Planung aber noch nicht angefangen.“

„Keine Lagerhallen“

Die Stadt baut nach eigenen Angaben den Platz an den offenen Ganztagsschulen weiter aus. Seit 2006 wurden dafür knapp 32 Millionen Euro investiert. Im neuen Schuljahr 2010/2011 stünden an 94 Standorten mit 460 Gruppen insgesamt 11 123 Plätze zur Verfügung. Das entspräche einer Bedarfsdeckung von 59 Prozent, weit über dem Landesdurchschnitt (30%), lobte OB Elbers seine Verwaltung.

Lehrer Scheffler allerdings bleibt bei seiner Kritik: Schulen seien doch „keine Lagerhalle, „wir müssen da Montag rein mit den Schülern.“ So stand beispielsweise auch am Luisengymnasium an der Bastionstraße der Schulbeginn auf der Kippe: Die vorgeschriebenen Brandschutztüren waren nicht eingebaut. Die Firma konnte die Türen nicht rechtzeitig liefern. Aber an der Bastionstraße werden, versichert die Stadt, bis Montag Ersatztüren eingebaut, der Unterricht kann wie geplant anlaufen. „Bei der Masse der Aufträge kommen viele Lieferfirmen gar nicht nach, deshalb kann es Verzögerungen ge-ben“, verteidigte gestern Baudezernent Gregor Bonin die vorhandenen Baustellen.

Für das Berufskolleg Bachstraße mit 3500 Schülern (inklusive Auszubildenden) und 125 Lehrern freute sich Schulleiterin Barbara Herlinger über die neue Dependance für über fünf Millionen Euro an der Suitbertusstraße 15. Dort können ab April 2011 Schüler in 17 neuen Klassen unterrichtet werden. „Dann hat die Zeit in Containern endlich ein Ende“, so Herlinger sichtlich erleichtert.