Die Tendenz geht steil nach oben: Der Düsseldorfer Büromarkt hat gegenüber dem vergleichsweise schwachen ersten Halbjahr 2009 (etwa 84 900 Quadratmeter) massiv aufgeholt und mit einem Büroflächenumsatz von rund 205 000 Quadratmetern ein Plus von rund 145 Prozent erreicht.

Damit konnte Düsseldorf gegenüber den anderen Top 5 Bürohochburgen (Berlin, Frankfurt, Hamburg, München) in Relation deutlich zulegen. Dennoch erscheint es verfrüht, von einer vollständigen Überwindung der Krise auszugehen, heißt es in der jetzt aufgelegten Analyse von „Anteon Immobilien“.

Denn die Vodafone-Anmietung mit rund 90 000 Quadratmetern Bürofläche am Seestern beeinflusst das Ergebnis maßgeblich und katapultiert es über das komplette Jahresergebnis 2009, das mit rund 178 000 Quadratmetern umgesetzter Bürofläche allerdings den absoluten Tiefpunkt darstellte.

Der Quadratmeter kostet
auch schon mal 24 Euro

Nach wie vor ist der Markt in Düsseldorf durch eine hohe Anzahl kleinteiliger Vermietungen geprägt. Es konnten lediglich vier Großvermietungen oberhalb von 5000 Quadratmetern Bürofläche registriert werden. Allerdings ist auch die Leerstandsquote angewachsen, von rund 694 000 Quadratmetern im vergangenen Jahr auf nunmehr aktuell rund 861 000 Quadratmetern.

Das liegt auch wesentlich daran, dass Thyssen-Krupp das Dreischeibenhaus an der August-Thyssen-Straße vor wenigen Wochen geräumt hat und nach Essen umgezogen ist. Bei einem Büroflächenbestand von etwa 7,5 Millionen Quadratmetern entspricht dies einer Leerstandsquote von circa 11,3 % gegenüber etwa 9,3 % im Vorjahr.

Traditionell werden im Bankenviertel die teuersten Mieten (24 Euro pro m²) gezahlt. Hohe Mieten werden zudem bei Neuanmietungen in der City (20 €/m²), im Medienhafen (21 €/m²) und im Teilmarkt Kennedydamm (22 €/m²) erreicht. In allen anderen Teilmärkten liegen die Spitzenmieten deutlich unter der 20 Euro-Marke pro Quadratmeter.

Die Branchenverteilung sieht so aus: Die Telekommunikationsbranche stellt, vor dem Hintergrund der beiden Anmietungen von Vodafone und Ericsson mit insgesamt knapp 105 000 Quadratmetern Bürofläche, die mit Abstand stärkste Gruppe. Zweithäufigste Nachfrager waren aufgrund der zahlreichen Veränderungen im Gesundheitssystem sowie der akuten Fusionswelle der Bereich der Krankenkassen und Versicherungen mit rund 23 400 Quadratmetern.

Die in Düsseldorf traditionell starke Modebranche liegt mit einem Flächenumsatz von etwa 18 900 m² auf dem dritten Rang.