Düsseldorf. .
Satte 180.000 Euro ließ sich die Landeshauptstadt die 3000 Quadratmeter Rollrasen für ihre Prachtmeile kosten. Vor einem Monat rollten die Stadtgärtner das Grün aus. Aber hungrige Rabenvögel klappen den Rasen einfach wieder um.
Sie sind sehr intelligent, diese Rabenvögel, zu denen Dohlen, Elstern und auch Rabenkrähen gehören. Die schlauen Vögel haben es jetzt sogar geschafft, den vor gerade mal vier Wochen gelegten teuren Rollrasen am Kö-Graben in Düsseldorf zu ruinieren.
Lernende Dohlen und Elstern
Die Stadt feierte am 22. Juni den „Spezialrasen“ auf 3000 Quadratmetern an der Kö, der mitsamt einer darunter liegenden Bewässerungsanlage satte 180.000 Euro gekostet hat. Zuvor waren etliche Versuche, frisches Grün an der Prachtmeile zu etablieren, fehlgeschlagen. Der Rasen wurde gelb im Schatten der großen Platanen.
Nun sollte der „Buga-Schattenrasen“ den Durchbruch bringen. Damit hatten die Gärtner, so die Stadt im Juni, „endlich eine Variante gefunden, die den Bedingungen am Kö-Graben standzuhalten verspricht und dauerhaft grün bleibt.“ Aber die Gärtner haben die Rechnung ohne die trickreichen Rabenvögel gemacht.
„Diese Vögel haben gelernt, einzelne Stücke Rollrasen umzuklappen. Weil sie darunter Nahrung finden“, erläutert Gartenamtsleiter Manfred Krick das Malheur. Die schwarzen, wie zu kleine Krähen aussehenden Dohlen sind, ebenso wie Elstern für ihre Geschicklichkeit bei Biologen berühmt.
In Naturfilmen lässt sich bewundern, wie Dohlen und Krähen Äste als Werkzeuge zum Fang von Insekten nutzen, oder an der Nordseeküste die Deckel von Mülleimern aufhebeln, um an die weggeworfenen Pommes zu kommen.
„Dieser Rasen soll ja dauerhaft fest sein“
An der Kö heben sie die Grassoden hoch, in der darunter liegenden feuchten Erde finden sie leckeres Getier.
„Als wir die Versuche mit dieser Rasensorte machten auf kleineren Flächen, ist das Problem noch nicht aufgetaucht“, berichtet Krick. Jetzt allerdings sind etliche der Grassoden von etwa 60 mal 60 Zentimetern halb umgeklappt.
„Dieser Rasen soll ja dauerhaft fest sein. Aber in der jetzigen Phase muss er noch anwachsen und richtig verwurzeln. Vielleicht ist das eine oder andere Stück auch noch nicht richtig bewässert. Aber wegen der Vögel müssen wir wohl das eine oder andere Rasenteil austauschen“, meint der oberste Stadtgärtner. „Wir sind aber ganz optimistisch, dass er auf Dauer hält.“ Wenn die Vögel mitspielen...