Düsseldorf. Ein Besuch in Krefeld hat in der SPD-Fraktion gestern die Skepsis gegen den neuen Düsseldorfer Stadtdirektor Manfred Abrahams (CDU) verstärkt.

Für den Finanzskandal im Krefelder Rathaus gebe es „beweisbare Erkenntnisse über organisatorische Mängel und ein Organisationsversagen im Verantwortungsbereich des ehemaligen Kämmerers“, so Fraktionschef Markus Raub. „Nachweisbar“ sei auch, dass die Stadtspitze „die Aufarbeitung wissentlich und willentlich verzögert hat“ und der Ex-Kämmerer „dem Rechnungsprüfungsausschuss mindestens einmal die Unwahrheit gesagt hat“.

In einer öffentlich bekanntgewordenen Dokumentation der Krefelder Rechnungsprüfer sind mehrere Daten aufgelistet, an denen OB und Kämmerer Änderungen verlangen, bevor der Prüfbericht veröffentlicht wird. Am 27. April steht am Anfang einer Neufassung: „Verzicht auf Vorwürfe gegen Kämmerer und OB“. Was konkret gemeint ist, ist nicht bekannt. Zum genannten Zeitpunkt war Abrahams schon in Düsseldorf gewählt.

SPD-Fraktionschef Raub geht davon aus, dass Abrahams sich zu der schwelenden Affäre „gegenüber Oberbürgermeister Elbers nicht offenbart hat“. Und das fände er „ein starkes Stück“. Raub empfahl seiner Fraktion gestern Abend jedoch „zu warten, bis alles auf dem Tisch ist“.

Nach Besuchen bei Grünen und FDP hat Stadtdirektor Abrahams das Gespräch mit der SPD-Fraktion noch nicht gesucht. Raub: „Das muss er selber wissen.“