Düsseldorf. Die Landeshauptstadt kostet die Übernahme des „Burgwächter Castellos" 25 Millionen Euro. Der Hallen-Manager kann die Miete nicht mehr zahlen. Zudem muss der Kämmerer 55 Millionen berappen, weil die Tunnel um den Kö-Bogen teurer werden. Kein Problem: Die Stadt hat 500 Millionen flüssig.
Die Verkehrstunnel um den Kö-Bogen werden deutlich teuer. Und: Die Stadt Düsseldorf muss die in finanzielle Nöte geratene Eventhalle „Burgwächter Castello" übernehmen. Macht zusammen 80 Millionen Euro, die der Kämmerer berappen muss.
Sportamt übernimmt Ferderführung
Jede Menge Zündstoff für die jüngste Ratssitzung. Während die Opposition im Streit um das Kö-Bogen-Projekt heftig austeilte, schaute man beim „Burgwächter Castello" mehr in die Zukunft. Die wichtigste Nachricht: Die Veranstaltungen in der Halle für die nächsten Wochen sind gesichert. Das Sportamt übernimmt dafür die Federführung.
25 Millionen Euro wird die Übertragung der Halle an die Stadt kosten, teilte Kämmerer Helmut Rattenhuber im Rat mit. Das sei zu stemmen. Die Stadt habe noch Liquiditäten von rund 500 Milllionen Euro.
Oberbürgermeister Dirk Elbers sprach sich dafür aus, „Burgwächter Castello" in die Düsseldorfer „Hallen-Familie" einzugliedern. Für die Übernahme durch „Düsseldorf Congress" muss in den nächsten Monaten ein Konzept erarbeitet werden. Bürgermeisterin Gudrun Hock (SPD) nickt: „Alle Hallen unter einem Dach", sagt sie.
„20 Prozent mehr Kosten sind nicht nachvollziehbar"
Der zweite große Finanzbrocken: Der 1. Bauabschnitt Kö-Bogen wird 55 Millionen Euro teurer, unter anderem deshalb weil die Baukosten seit dem Grundsatzbeschluss um über 20 Prozent gestiegen sind.
Angesichts von zu erwartenden Preissprüngen (bis zu 30 Prozent) sei dies noch ein „guter Wert", meint Planungsdezernent Gregor Bonin. Frank Laubenburg (Linke Liste) kontert: Diese Kostenerhöhung decke sich nicht mit dem Baukostenpreisindex. Norbert Czerwinski (Grüne) argumentiert ähnlich: „20 Prozent mehr Kosten sind nicht nachvollziehbar!"
Bonin: Baumfällungen "laufendes Geschäft der Verwaltung"
Auch bei der geplanten Interimsstraße durch den Hofgarten, für die 24 Bäume gefällt wurden, gehen die Meinungen weit auseinander. Bonin bezeichnete dieses Vorgehen als „laufendes Geschäft der Verwaltung". Für eine Baustraße brauche er nicht die Zustimmung der Politik. Die sei informiert worden. Eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung sei eingeholt worden. Die Politik sei über die Baustraße informiert worden.
Die SPD fordert, den Hofgarten bis zum Sommer wiederherzustellen. Die Bürger sollten trotz der Bauarbeiten „ungetrübten Naturgenuss" haben. Die Grünen verlangen, dass weitere Eingriffe in den Hofgarten unterbleiben.