Düsseldorf. Die verbotenen Bandidos planen offenbar neue Zusammenschlüsse. In Düsseldorf sollen sich 300 Hells Angels getroffen haben. Experten sind besorgt.
Die Rockergruppe Bandidos plant nach ihrem Verbot offenbar wieder „die Gründung von örtlichen Zusammenschlüssen“, wie aus einem vertraulichen Bericht des Innenministeriums an den Landtag hervorgeht. Die Ermittler fürchten demnach dadurch neue Konflikte mit den verfeindeten Hells Angels.
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Ein internes Schreiben des Landeskriminalamts zur Rockerentwicklung an alle Polizeibehörden war jüngst öffentlich geworden. Die Ermittler vor Ort sollten sensibilisiert werden. Das Innenministerium bestätigt in seinem Landtags-Papier, dass Angehörige der Bandidos offensichtlich immer noch „Einfluss im kriminellen Rockermilieu ausüben“. Die möglichen Neugründungen könnten sich „örtlich überwiegend auf das Ruhrgebiet konzentrieren“.
Bandidos: Schwere Körperverletzung und Tötungsdelikte
Laut dem vertraulichen Papier haben zwar weder Bandidos noch Hells Angels Interesse „an einer öffentlichen Zurschaustellung von Konfliktlagen“, aber: Sollten sich die „Expansionsabsichten bestätigen, dürften aufgrund der ausgeprägten Macht- und Gebietsansprüche der Gruppierungen Auseinandersetzungen zu prognostizieren sein“.
Das Bundesinnenministerium hatte im Juli 2021 den Verein „Bandidos Motorcycle Club Federation West“ sowie dessen 38 sogenannte „Chapter“ - laut Ministerium Teilorganisationen - verboten und aufgelöst. Von dem Verein gehe eine schwerwiegende Gefährdung für die Allgemeinheit aus, heißt es damals zur Begründung. Schwere Körperverletzung sowie versuchte und vollendete Tötungsdelikte gehen demnach auf das Konto der Gruppierung.
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Mehr als 300 Hells Angels sollen sich nach Zeitungsberichten am vergangenen Sonntag in Düsseldorf zu einem Fotoshooting versammelt haben. Diese Zusammenkunft wird als Machtdemonstration und Warnung an die Bandidos interpretiert. (mit dpa)