Düsseldorf. Die Tagesgruppe für Fibromyalgie-Patienten im St. Vinzenz-Krankenhaus ist einzigartig in NRW. Und: Workshop und Telefonaktion für Betroffene.

Die Fibromyalgie gehört zu den häufigsten Schmerzerkrankungen in Deutschland. Das Düsseldorfer St. Vinzenz-Krankenhaus bietet für Patienten ein Behandlungsprogramm an, das einzigartig in NRW ist. Zwanzig Tage lang werden Betroffene in einer „tagestherapeutischen Gruppe“ ganzheitlich behandelt. Aus Anlass des bundesweiten Aktionstags gegen den Schmerz bietet das Krankenhaus am 4. und 5. Juni 2024 die Telefonaktion „Fibromyalgie für Betroffene“ an und informiert auch über das Düsseldorfer Therapiekonzept. Außerdem gibt es einen kostenlosen Workshop zum Thema „Selbsthilfe bei Fibromyalgie“.

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Im St. Vinzenz-Krankenhaus in Düsseldorf wurde vor über 30 Jahren das erste Zentrum für Schmerzmedizin in Deutschland gegründet, in dem bis heute Menschen behandelt werden, die unter chronischen Schmerzen leiden. Dazu gehören auch die Patienten mit Fibromyalgie, ein chronisches Schmerzsyndrom, das Millionen von Menschen weltweit betrifft und in Deutschland etwa fünf bis acht Prozent der Bevölkerung.

Das St. Vinzenz-Krankenhaus Düsseldorf hat einen besonderen Ansatz bei der Behandlung von Fibromyalgie.
Das St. Vinzenz-Krankenhaus Düsseldorf hat einen besonderen Ansatz bei der Behandlung von Fibromyalgie. © Leonard Sieg

Schmerzen, Schlafstörungen, Müdigkeit, Stimmungsschwankungen, kognitive Beeinträchtigungen – die Krankheit kann das tägliche Leben stark beeinträchtigen. Der ganzheitliche Ansatz des Düsseldorfer St. Vinzenz Krankenhauses beginnt mit einem Untersuchungstag: „Eine umfassende, eintägige Schmerzdiagnostik, die unter anderem eine ärztliche, psychologische und physiotherapeutische Untersuchung umfasst, bildet den Start in die Behandlung bei Fibromyalgie-Patienten“, erklärt Dr. Sandra Blenk, Leitende Ärztin des Zentrums für Schmerzmedizin.

Die Fibromyalgie-Gruppen in Düsseldorf starten mehrmals pro Jahr

Darauf folgt die eigentliche Behandlung in der „tagestherapeutischen Gruppe“. Fünf bis sechs Mal im Jahr starten neue Gruppen mit acht Teilnehmerinnen und Teilnehmern. „Sie kommen an insgesamt 20 Wochentagen morgens um 7.30 Uhr zu uns und können nachmittags wieder nach Hause gehen“, so Psychotherapeutin Susanne Weiß.

„Wir möchten hierdurch verhindern, dass sich Menschen alleingelassen fühlen und ihnen alltagstaugliche Methoden beibringen, die sie auch nach dem Therapieende selbst fortführen können.“ Drei Monate nach Behandlungsende kommt die Gruppe noch einmal für mehrere Stunden für einen sogenannten „Auffrischungstag“ zusammen, um sich über die Umsetzung der erlernten Strategien im Alltag auszutauschen.

Fibromyalgie: Telefonaktion und Workshop

Anlässlich des „Aktionstags gegen den Schmerz“ veranstaltet das Zentrum für Schmerzmedizin am St. Vinzenz-Krankenhaus Düsseldorf die Telefonaktion „Fibromyalgie für Betroffene“.

Dr. Sandra Blenk, leitende Ärztin des Zentrums für Schmerzmedizin, beantwortet am Dienstag, 4. Juni, von 10 bis 11 Uhr Fragen zum Fibromyalgiesyndrom; am Mittwoch, 5. Juni, ist Dr. Britta Posny von 14 bis 15 Uhr am Telefon: 0211/ 958 83 68.

Außerdem gibt es am 4. Juni einen Online-Workshop zum Thema „Selbsthilfe bei Fibromyalgie“ von 16.30 bis 18 Uhr. Alles zur Anmeldung und zum Programm unter www.vkkd-gesundheitsforum.de

Das Besondere des Konzepts ist, dass Ärzte, Psychotherapeuten, Physiotherapeuten und Pflegekräfte Hand in Hand arbeiten. Das Behandlungsprogramm beinhaltet verschiedene Elemente wie Wissensvermittlung über Fibromyalgie und Schmerzarten, nicht-medikamentöse und medikamentöse Strategien, Entspannungsverfahren, psychologische Einzel- und Gruppentherapie, Stressbewältigungstraining, medizinische Behandlung, Funktions- und Bewegungstherapie, Physiotherapie, Ausdauertraining (z.B. Nordic Walking), Biofeedback und Ernährungsberatung.

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„Es ist wissenschaftlich belegt, dass ein Therapiekonzept, das verschiedene Ansätze kombiniert und von einem interdisziplinären Team durchgeführt wird, Schmerzen bei Fibromyalgie-Patienten effektiv reduzieren kann“, teilt die Klinik mit. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Therapie. Die Wartezeit für einen Termin in der Tagesklinik betrage nicht mehr als ein paar Wochen.