Düsseldorf. Düsseldorfer Dezernentin verlässt nach einem halben Jahr im Amt das Rathaus. Das wurde Mittwoch bekannt. Ihr neuer Arbeitgeber sitzt in Berlin.
Paukenschlag bei der Stadt Düsseldorf: Ordnungsdezernentin Britta Zur verlässt nach nur einem halben Jahr im Job das Rathaus und wechselt zur Deutschen Bahn. Künftig soll sie laut Medienberichten in der Geschäftsführung bei der Bahntochter DB Sicherheit arbeiten. Die DB Sicherheit mit Unternehmens-Standort Berlin bildet den Werkschutz in Zügen, Bahnhöfen und anderen Gebäuden. An über 100 Standorten arbeiten rund 4000 Menschen für die Sicherheitsfirma der Bahn.
Gerade einmal zwei Jahre ist es her, dass der Düsseldorfer Stadtrat Zur zur Dezernentin für Bürgerservices und Sport wählte. Nach dem Abgang des Beigeordneten Michael Rauterkus (Digitalisierung) verteilte Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) einige Ressorts neu. Zur erhielt zusätzlich am 1. August 2023 das Ordnungsdezernat. Zuvor war die studierte Juristen bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf tätig und war Polizeipräsidentin in Gelsenkirchen.
Bahn: Zur wird in die Geschäftsführung der DB Sicherheit berufen
Aus Kreisen der Deutschen Bahn heißt es, Zur werde in die Geschäftsführung der DB Sicherheit berufen. Der DB-Vorstand hat die Personalie am Dienstag (13. Februar) ohne Gegenstimme beschlossen. Zur ließ bis Mittwochmittag eine Anfrage der NRZ hinsichtlich ihres bevorstehenden Wechsels unbeantwortet. Von der Stadt Düsseldorf kam am Mittag folgende Mitteilung: Oberbürgermeister Stephan Keller wurde heute Vormittag von der Beigeordneten Britta Zur über ihren geplanten Wechsel zur DB Sicherheit informiert. Die weiteren Modalitäten des Ausscheidens von Britta Zur aus dem Verwaltungsvorstand werden noch besprochen.“
Die SPD Düsseldorf reagierte am Mittwoch prompt, als die Nachricht von Zur über den Ticker lief. „Der Oberbürgermeister hat offensichtlich Probleme, personelle Kontinuität in seiner Verwaltungsspitze herzustellen“, heißt es in einer Mitteilung der Ratsfraktion. Die Co-Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion, Sabrina Proschmann, stellt fest: „Unter der fehlenden personellen Kontinuität leidet die Arbeit an den großen Herausforderungen, die die Stadt bewältigen muss.“ Und Markus Raub, ebenfalls Co-Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion, ergänzt: „Der ständige Neuzuschnitt der Aufgaben von Dezernaten erfordert immer wieder Einarbeitungszeiten, die zu Verzögerungen und Unsicherheiten führen.“
Aus Sicht der beiden Co-Vorsitzenden stellt sich zudem die Frage, ob die vakante Stelle zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt wiederbesetzt werden sollte. Nach ihrer Ansicht ist die Stadt bis 2020 auch mit sieben Beigeordneten gut gemanagt worden.